"Es ist bemerkenswert, mit welcher Einigkeit und Intensität so viele verschiedene Partner an einem Strang ziehen, um allen Jugendlichen die Perspektive auf einen Beruf und damit auf ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen", zog Dezernent Ulf-Birger Franz ein erstes Fazit der Arbeit des Regionalen Bildungsbeirats. "Neben handfesten Ergebnissen vor allem im Bereich der Schulkooperationen ist es durch den regelmäßigen Austausch gelungen, vertrauensvoll miteinander zu arbeiten, gemeinsame Ziele zu entwickeln und auch Doppelstrukturen zu vermeiden", so Franz. Nur so lasse sich auch in Zukunft die Fachkräftebasis in der Region Hannover sichern.
Für Carl-Michael Vogt stehen daneben vor allem Qualitätsstandards für die Ausbildungsvorbereitung sowie für die betriebliche Ausbildung im Vordergrund: "Durch konkrete Vorgaben für Orientierungsmaßnahmen sowie durch individuelle Unterstützung der Betriebe im Ausbildungsprozess und eine bessere Verzahnung der Lernorte wollen wir geringere Abbruchzahlen, bessere Prüfungsergebnisse und letztlich eine höhere Attraktivität der dualen Ausbildung erreichen", sagte der Geschäftsführer der Handwerkskammer Hannover.
"Die Ergebnisse des Regionalen Bildungsbeirats bewerten wir ebenso gut wie die Zusammenarbeit", sagte die Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Hannover, Bärbel Höltzen-Schoh. "Wir sind ständig eins mit dem Regionalen Bildungsrat, wenn es darum geht, Jugendliche vor und bei dem Übergang vom Schul- in das Ausbildungssystem so vorzubereiten, dass sie erfolgreich die Ausbildung beginnen können. Das ist ein großes Ziel, das nur gemeinsam mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln erreicht werden kann."
Einer der Arbeitsschwerpunkte des Regionalen Bildungsbeirats liegt darauf, den Übergang von der Schule in den Beruf zu verbessern. Als Schnittstelle und zentrale Ansprechpartnerin wurde dafür bei der Region die Koordinierungsstelle Bildung und Beruf eingerichtet. Im Austausch mit den Partnern hat die Koordinierungsstelle in den vergangenen Jahren Kooperationen von 20 allgemeinbildenden Schulen mit sieben Berufsbildenden Schulen (BBS) begleitet und angebahnt. Das beinhaltet, dass Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse einen Tag pro Woche in einer BBS Praxis-Erfahrungen sammeln und an die Theorie verschiedener Berufsfelder herangeführt werden.
Seit Ende 2012 wurde dieser integrierte Ansatz zur Berufsorientierung erweitert, indem zusätzlich zu den BBSn auch Unternehmen als Kooperationspartner allgemeinbildender Schulen einbezogen werden. Die Idee: ringförmig um die Schulen verlässliche Partnerschaften zu etablieren, damit spätestens ab der 8. Klasse ein gemeinsamer Lernprozess gestartet werden kann. Seit Beginn dieser so genannten Lernallianz sind weitere 24 allgemeinbildende Schulen Kooperationen zur Berufsorientierung eingegangen.
Im Auftrag des Regionalen Bildungsbeirats hat die Koordinierungsstelle Bildung und Beruf Pilotmodelle für die Partnerschaft von Schulen und Unternehmen entwickelt. Im Februar 2014 startet die Zusammenarbeit des Klinikums Region Hannover mit der Caroline-Herschel-Schule in Garbsen, für Sommer 2014 ist geplant, dass durch die Vermittlung der Wirtschaftsförderung in Seelze mehrere lokale Unternehmen mit der Hauptschule Seelze kooperieren.
Bereits seit diesem Schuljahr hat die Ada-Lessing-Schule in Hannover-Bothfeld eine Projektklasse zur Berufsorientierung bei der Continental AG eingerichtet. Kooperationen mit der Firma Dachser und dem Klinikum der Region Hannover sind geplant. Außerdem stehen der Albrecht-Dürer-Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen in Hannover-List Kooperationsplätze in den Ausbildungswerkstätten der Continental AG, im Ausbildungsrestaurant der Pro Beruf GmbH sowie bei der Stadt Hannover zur Verfügung.
Neben den Schulkooperationen begleitet der Regionale Bildungsbeirat weitere Projekte, die den Einstieg in den Beruf erleichtern: So wird angestrebt, das Projekt "Ausbildungslotsen", ein individuelles und umfassendes Berufsberatungsangebot an Garbsener Schulen, zu verstetigen, und das Vorhaben "Ausbildungsvorbereitung im Verbund", das vor allem Jugendlichen mit Vermittlungshemmnissen durch intensive Betreuung von Betrieben die Integration in den Arbeitsmarkt ermöglichen soll, voran zu treiben. Weitere Projekte werden in enger Zusammenarbeit mit dem Jobcenter und der Agentur für Arbeit entwickelt und aufgelegt.
Dem Regionalen Bildungsbeirat gehören neben der Region Hannover und den regionsangehörigen Städten und Gemeinden an: die Industrie- und Handelskammer Hannover (IHK), die Handwerkskammer Hannover, die Agentur für Arbeit Hannover, das Jobcenter Region Hannover, die NBank Investitions- und Förderbank Niedersachsen, die Allgemeine Arbeitgebervereinigung Hannover und Umgebung e.V., der DGB Region Niedersachsen Mitte, die Niedersächsische Landesschulbehörde, die Berufsbildenden Schulen der Region Hannover, die Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung und die Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände Region Hannover.