"Die Evaluation des Programms hat gezeigt, dass sich Kinder schon nach kurzer Zeit deutlich besser ausdrücken können und damit auch viel eher mit ihrem Umfeld im Kindergarten in Kontakt treten", sagte Sozialdezernent Erwin Jordan von der Region Hannover. "Es ist daher nur konsequent, dass wir unsere Bemühungen im vorschulischen Bereich noch verstärken und damit den Kindern durch mehr Sprachkompetenz den Zugang zu Bildung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erleichtern, was sich im Übrigen auch positiv auf ihr Selbstbewusstsein auswirkt."
Unterstützt werden vorrangig Kinder mit Migrationshintergrund oder aus sozial benachteiligten Familien, deren Sprachvermögen für ihr Alter zu gering entwickelt ist. Im Kindergartenjahr 2010/11 beteiligten sich 1.400 Kinder in 60 Kindertageseinrichtungen im Zuständigkeitsbereich der Region Hannover als Jugendhilfeträger an der Sprachförderung. Über die neue Förderrichtlinie stimmt am Dienstagnachmittag (8.5.) der Jugendhilfeausschuss der Region ab, abschließend entscheidet die Regionsversammlung am 14. Mai über die Verwaltungsvorlage.
Das Förderkonzept besteht im Wesentlichen aus vier Bausteinen: Wie bisher arbeiten speziell geschulte pädagogische Fachkräfte der Region Hannover in den Kitas in Kleingruppen mit vier bis sechs Kindern - in der Regel ein bis zwei Mal pro Woche. Neu ist, dass nun auch die pädagogischen Teams in den Einrichtungen praxisbegleitend qualifiziert werden sollen. Rund 550.000 Euro Landes- und Regionsmittel sind allein für diese Fördersäule eingeplant.
Darüber hinaus soll das so genannte "Rucksackprojekt" fortgeführt werden, mit dem in den Städten Garbsen und Seelze nicht nur Kindern mit Migrationshintergrund, sondern auch deren Eltern die zweisprachige Entwicklung erleichtert wird. Außerdem ist vorgesehen, weiterhin ausgewählte naturwissenschaftliche und künstlerische Projekte finanziell zu unterstützen.
Bereits seit 2006 fördert die Region Hannover die Sprachkompetenz von Kindern im vorschulischen Bereich. Bis 2009 wurde das Programm evaluiert. Die wichtigsten Ergebnisse: Schon nach einem Jahr Sprachförderung machen die Kinder erkennbare Fortschritte in der Sprachentwicklung, nach zwei Jahren verbessern sich ihre sprachlichen Kompetenzen wesentlich. Auch das Interesse an schriftlicher Sprache und damit an Büchern ist bei den geförderten Kindern deutlich gestiegen.
Als Jugendhilfeträger ist die Region Hannover zuständig für 15 Städte und Gemeinden. Dazu gehören: Barsinghausen, Burgwedel, Garbsen, Gehrden, Hemmingen, Isernhagen, Neustadt am Rübenberge, Pattensen, Ronnenberg, Seelze, Sehnde, Uetze, Wedemark, Wennigsen und Wunstorf getestet. Ein eigenes Jugendamt haben die Städte Hannover, Burgdorf, Laatzen, Langenhagen, Lehrte und Springe.