Abhilfe haben jetzt Region Hannover und BUND in einer Gemeinschaftsaktion geschaffen. Hinter der Eilenriedehalle wurde heute (Freitag, 17.04.) ein so genanntes Schwalbenhaus mit bis zu 60 künstlichen Nestern für die streng geschützte Vogelart errichtet. Auch Mauersegler und Fledermäuse sind willkommen. Die eine halbe Tonne schwere Konstruktion steht sturmsicher auf einem fünf Meter hohen Stahlmast und wartet nun auf das Eintreffen der ersten fliegenden Bewohner.
Die Region Hannover hat die rund 12.000 Euro teure Bruthilfe mit 9.000 Euro aus ihrem Biodiversitätsfonds gefördert, die weiteren 3000 Euro wurden vom BUND durch Eigenleistungen erbracht. Unterstützt wurde das Projekt durch das Hannover Congress Centrum und die Landeshauptstadt Hannover
Hintergrund: Die Mehlschwalbe (Hirundu urbica) ist ein Singvogel, der als Kulturfolger fast nur in menschlichen Siedlungen anzutreffen ist. Die Schwalbe gilt seit je her als Glücksbringer. Zu erkennen ist sie an dem flinken Flug und ihrem leisen zwitschernden Ruf. Durch die weiße Bauchseite und die kürzeren Flügel ist sie leicht vom größeren Mauersegler zu unterscheiden. Die Mehlschwalbe ist ein Zugvogel, der sich nur von April bis Ende September in Deutschland aufhält und im südlichen Afrika überwintert.
Mehlschwalben brüten gern gesellig, oft auch in größeren Kolonien. Die Gebäudebrüter nutzen Hauswände, an die sie ihr Nest aus Lehm bauen. Ideal sind raue helle Wände, an denen die Lehmnester gut haften. Sie legen es gut geschützt unter Dachüberständen oder auf Balkonen, oft im Knick des Entwässerungsrohres, an.
Die napfförmigen Nester haben am oberen Rand eine schmale Einschlupföffnung. Mehlschwalben nutzen ihr Nest, das sie bei Bedarf ausbessern, jedes Jahr wieder. Allerdings finden sie in den Städten - auch in der Region Hannover - immer seltener offene lehmige Stellen, um Nistmaterial zu finden, so dass im eng bebauten und versiegelten Gebiet immer weniger brüten. (Quelle: BUND)