Mit ihrem deutschlandweiten Aufruf zum so genannten Judenboykott sorgten die Nationalsozialisten am 1. April 1933 erstmals für den Ausschluss aller Juden aus dem Wirtschaftsleben. Auch Arztpraxen und Anwaltskanzleien waren von dem Boykott betroffen. Mit dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 nahmen die Umsetzung der Rassenpolitik und die Gleichschaltung des öffentlichen Dienstes ihren Lauf. Fortan konnten jüdische Beamte laut Gesetz aus dem Dienst entfernt werden.
Die Historikerin Dr. Hannah Ahlheim widmet sich diesem Thema auch in ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Georg August Universität Göttingen. Nach dem Studium der Neueren und Neuesten Geschichte, der Alten Geschichte, der Theaterwissenschaften und Kulturellen Kommunikation an der Berliner Humboldt-Universität promiviere Ahlheim 2008 an der Ruhr-Universität Bochum. Das Thema ihrer Dissertation: "Deutsche, kauft nicht bei Juden". Antisemitismus und politischer Boykott in Deutschland 1924 bis 1935.
Veranstaltungsort: Kultur- und Gemeindezentrum Etz Chaim der Liberalen Jüdischen Gemeinde, Fuhsestraße 6, 30419 Hannover. Anfahrt mit der Stadtbahn, Linie 4 und 5 bis Haltepunkt "Stadtfriedhof Stöcken".