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Die meisten der bis zu 30.000 Fälle der Legionärskrankheit im Jahr bleiben unentdeckt

5. Gesundheitsbericht der Region Hannover zu Legionellen

(lifePR) (Hannover, )
Experten vermuten, dass jährlich etwa 3.000 Menschen an den Folgen einer Legionellen-Infektion sterben. Zum Vergleich: 2014 gab es in Deutschland rund 3.300 Verkehrstote. Der 5. Gesundheitsbericht der Region Hannover befasst sich daher mit dem Thema Legionellen, deren Übertragung und einer umfassenden Aufklärung, wie man sich schützen kann. Der Bericht wurde heute (17. September) vorgestellt. „Ziel des Berichts ist die möglichst verständliche Darstellung und damit die Stärkung der Gesundheitskompetenz der Menschen in der Region Hannover“, sagt Dr. Mustafa Yilmaz, Amtsarzt und Leiter des Fachbereichs Gesundheit der Region Hannover.

Das Robert-Koch-Institut hat Legionellen im Jahr 2011 in die Gruppe der 26 wichtigsten Infektionserreger in Deutschland aufgenommen. Bislang gibt es keine Impfung zum Schutz gegen die Legionärskrankheit. Legionellen sind stäbchenförmige Wasserbakterien, die hauptsächlich im Süßwasser vorkommen. Übertragen werden die Krankheitserreger nicht von Mensch zu Mensch, sondern ausschließlich über die unbelebte Umwelt. Legionellen leben in Frischwasserbiotopen; sie kommen besonders in stehendem, warmen Wasser vor, beispielsweise in Wasserhähnen, die längere Zeit nicht genutzt wurden. „Legionellen können nach der Infektion beim Menschen zwei unterschiedliche Krankheitsbilder auslösen“, sagt Dr. Yilmaz. Auf der einen Seite ist dies das relativ harmlose Pontiac-Fieber, das dem Verlauf eines grippalen Infekts ähnelt. „Auf der anderen Seite kann sich eine schwere Form der Lungenentzündung entwickeln, die auch tödlich enden kann“, so Dr. Yilmaz, „die sogenannte Legionärskrankheit“.

Das Kompetenznetzwerk für ambulant erworbene Pneumonien (Capnetz) schätzt, dass es jedes Jahr bundesweit zwischen 15.000 bis 30.000 Fälle der Legionärskrankheit gibt. Das Problem: Meistens wird diese nicht als Legionärskrankheit erkannt, sondern als Lungenentzündung behandelt. In der Region Hannover müsste es nach den Expertenschätzungen jährlich zwischen 200 und 400 Fälle geben; tatsächlich werden dem Robert-Koch-Institut allerdings lediglich zwischen 2 und 13 Erkrankungen gemeldet. „Es besteht somit eine deutliche Untererfassung, die sich auch bundesweit widerspiegelt“, sagt Dr. Yilmaz. So werden trotz Meldepflicht viel zu wenige Ausbrüche der Krankheit erfasst.

Grund genug für das Gesundheitsamt der Region Hannover, den jährlich erscheinenden Gesundheitsbericht dem Thema Legionellen zu widmen. Der Bericht soll ein möglichst verständliches Bild zum Thema Legionellen und ihrer Eigenschaften vermitteln, das sich insbesondere an medizinische Laien richtet. Neben Hintergrundfakten zu Übertragung und Ansteckung werden Informationen zu Diagnose und Krankheitsverlauf gegeben. Ein besonderes Augenmerk legt der Bericht auf die Prävention und beinhaltet praktische Tipps, wie sich Bürgerinnen und Bürger im Alltag vor der Infektion schützen können. Der Fachbereich Gesundheit fungiert als Verfasser des Gesundheitsberichts als Vermittler des medizinischen Expertenwissens an die Bürgerinnen und Bürger der Region Hannover. Ziel ist die Stärkung der Gesundheitskompetenz der 1,1 Millionen Menschen, die in der Region Hannover leben und für deren Wohlergehen die Region Hannover zuständig ist.

Der 5. Gesundheitsbericht der Region Hannover steht ab sofort zum Download auf www.hannover.de (Suchbegriff: Legionellen) bereit und ist in gedruckter Ausgabe außerdem im Fachbereich Gesundheit bei Silke Gerdes, Gutenbergstraße 15, 30800 Laatzen, erhältlich. Bürgerinnen und Bürger, die Interesse an dem Bericht in gedruckter Form haben, werden gebeten, sich vorher anzumelden: Tel.: (0511) 616 22841.

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