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"Die Mütze": Szenisch-musikalische Lesung

Kultur im Schloss

(lifePR) (Hannover/Neustadt a. Rbge, )
Ein Mann findet eine Mütze. Er möchte sie zurückgeben. An sich keine große Sache. In der Erzählung "Die Mütze" von Thomas Bernhard aber wird daraus ein Gedankenkarussell zwischen Macht und Ohnmacht, Normalität und Wahnsinn. Am Freitag, 25. April 2014, tragen Henning Nöhren und Stefan Wiefel diesen Text in Schloss Landestrost vor. Musikalisch begleitet werden sie von Vera Mohrs am Klavier. Die szenisch-musikalische Lesung unter der Regie von Leonhard Koppelmann beginnt um 20 Uhr. Anschließend führt der Dramaturg Volker Bürger ein Gespräch mit den Künstlern. Der Eintritt kostet 15 Euro, ermäßigt 10 Euro.

In der Frankfurter Allgemeinen verriet Marcel Reich-Ranicki einmal, dass er selten über Thomas Bernhard geschrieben habe, weil er fürchtete, ihm nicht gewachsen zu sein. "Seine Prosa ließ sich nicht durchschauen: Sie blieb auch dann, wenn er scheinbar unbeschwert und munter erzählte, unheimlich und beklemmend. Und je besser ich sie zu verstehen glaubte, desto mehr beunruhigte und irritierte sie mich", gestand der Literaturkritiker. Dieses Wechselspiel zwischen Witz und Wahn, Klarheit und Konfusion loten der Synchronsprecher Henning Nöhren sowie Stefan Wiefel, Schauspieler und Dozent für Sprecherziehung, im szenischen Vortrag von Bernhards "Die Mütze" aus.

"Die Mütze", 1966 veröffentlicht, ist beißende Bernhard-Prosa in monologischer Reinform. Sie erzählt von Einsamkeit, von Selbstqual und Selbstmord, sie zeigt einen Menschen in Verzweiflung und ist dabei von beiläufiger Komik. Die Geschichte: Im leer stehenden Haus seines Bruders fürchtet ein Forstwissenschaftler um seinen Verstand - und hofft zugleich, dass er ihm endlich abhanden kommt, damit er nicht mehr darum fürchten muss. Auf einem seiner Fußmärsche findet er eine graue Mütze, wie sie Fleischhauer, Bauern und Holzfäller in der Gegend tragen. Sie zu behalten, wäre Diebstahl, ist er überzeugt und beginnt eine Odyssee durch die Ortschaften, um den Eigentümer ausfindig zu machen.

Henning Nöhren wurde 1985 in Bassum geboren und ist Synchronsprecher. Er studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover (HMTMH) und spielte bereits am Studiotheater Hannover, Staatstheater Hannover, Staatstheater Braunschweig sowie in diversen Film-und Fernsehproduktionen "Wie Tag und Nacht", "Tatort", "Danni Lowinski" oder "Soko Leipzig" mit. Auch übernahm er Synchronarbeiten u.a. für Serien wie "Johan Falk", "The Kennedy's" und "Dance Academy". Im Hörbuchverlag Hamburg ist er neben Matthias Brandt als Sprecher im "Café der verlorenen Jugend" zu hören.

Stefan Wiefel wurde 1962 in Opladen geboren. Er studierte Gesang und Schauspiel in Köln. Nach seiner Ausbildung zum Atem-, Sprech- und Stimmlehrer folgten Engagements und Stationen als Schauspieler und Sprecherzieher am Stadttheater Dortmund, als Sprecherzieher an der Otto-Falckenberg-Schule München sowie als stellvertretender Leiter der bayerischen Theaterakademie und als Professor für Sprecherziehung an der Folkwang-Hochschule Essen. Seit 2001 ist Stefan Wiefel Professor für Professor für Sprecherziehung an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH).

Vera Mohrs studierte Komposition an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH). Sie konzertiert als Pianistin und Sängerin in verschiedenen Independent-Pop-Formationen sowie im Rahmen von Literatur- und Hörspielprojekten.

Wer mag, kann sich im Vorfeld der Lesung einer einstündigen Führung durch das Schloss, den Amtsgarten und die Kasematte anschließen. Führungsbeginn ist um 18.30 Uhr. Um Anmeldung unter Telefon 05032/899-154 wird gebeten.

Eintrittskarten für die Lesung "Die Mütze" sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen und im Internet erhältlich: www.reservix.de. Die Reservix-Hotline ist täglich von 0 bis 24 Uhr unter Telefon 01805/700733 (0,14 €/Minute aus dem deutschen Festnetz; aus dem Mobilfunknetz höchstens 0,42 €/Minute) erreichbar.

Vorverkauf im Schloss Landestrost, Schlossstr. 1, 31535 Neustadt unter Telefon 05032/899-154, per Fax: 05032/899-165 oder per E-Mail: kultur@region-hannover.de. Öffnungszeiten: Mo. bis Do., 8.00 bis 16.00 Uhr durchgehend; Fr., 8.00 bis 13.00 Uhr; Sa. und So., 14.00 bis 18.00 Uhr.

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