Donnerstag, 02. August 2012, 19.00 Uhr,
"Haus der Hoffnung" (ehem. Mädchenhaus der Israelitischen Gartenbauschule Ahlem), Wunstorfer Landstraße 5, 30453 Hannover
wird an die Anfangstage der Einrichtung erinnert. Zeitzeugen berichten über die schwierigen Startbedingungen, die Entwicklungen und Veränderungen im Gedenkstättenbetrieb und die öffentliche Wahrnehmung.
25 Jahre lang wurde in den Erdgeschoss- und Kellerräumen des "Direktorenhauses" die wechselvolle Geschichte der ehemaligen Israelitischen Gartenbauschule Ahlem als jüdische Bildungseinrichtung, als Sammelstelle für Deportationen, als Gefängnis und als Hinrichtungsstätte dokumentiert. Im Frühjahr 2013 beginnt der Ausbau der Gedenkstätte zu einem zentralen Informationszentrum über die nationalsozialistische Verfolgung von Juden sowie von Sinti und Roma in der Region Hannover. Zugleich soll die Gartenbauschule als Ort jüdischen Lebens, Lernens und Arbeitens erlebbar werden.
Zu einer Zeit, in der die regionalgeschichtliche Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus gesellschaftlich keinesfalls etabliert war, wurde das Haus an der Heisterbergallee schnell zu einer wichtigen Anlaufstelle für die Erinnerungsarbeit und historische Information in der Region Hannover. Zeitzeugen und ihre Angehörigen, Schulklassen und interessierte Personen konnten sich in Ahlem über den Nationalsozialismus in der Region und die Geschichte der Gartenbauschule informieren und ihre Anteilnahme im Gedenkraum der Ausstellung ausdrücken. Das damalige Engagement einzelner Personen sorgte dafür, dass die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit in Hannover in die Öffentlichkeit getragen wurde und sich gesellschaftlich etablieren konnte.
Seit Jahresende 2011 ist die Dauerausstellung geschlossen. Stefanie Burmeister, Leiterin der Gedenkstätte Ahlem, wird in einem Vortrag den Stand der Neukonzeption erläutern und die zukünftigen Angebote vorstellen. Die Wiedereröffnung ist für das Frühjahr 2014 geplant.