Am Donnerstag, 9. Juli, eröffneten der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil, Regionspräsident Hauke Jagau, Klaus Stietenroth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit, Erwin Jordan, Dezernent für soziale Infrastruktur der Region Hannover, Bärbel Höltzen-Schoh, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hannover, Michael Stier, Geschäftsführer des Jobcenters Region Hannover, sowie Garbsens Bürgermeister Dr. Christian Grahl die erste Jugendberufsagentur in der Region Hannover.
"Junge Menschen, die nach der Schule noch nicht wirklich wissen, was sie mit sich anfangen sollen, sollen zukünftig Beratung, Unterstützung und unkomplizierte Begleitung aus einer Hand bekommen", sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil zur Eröffnung. "Es ist gut, dass sich dafür ganz unterschiedliche Partner in Garbsen zu einer Jugendberufsagentur zusammengeschlossen haben. Kurze Wege, keine Reibungsverluste, kollegiales Miteinander über unterschiedlichste Institutionen hinweg - Jugendberufsagenturen können uns in Niedersachsen helfen, keinen Jugendlichen mehr zu verlieren auf dem Weg in ein erfolgreiches Berufsleben."
Regionspräsident Hauke Jagau betonte: "Die Jugendberufsagentur schafft Transparenz. Junge Menschen stehen nach der Schule vor der großen Herausforderung, die für sie passende Berufsentscheidung zu treffen. Für viele junge Erwachsene war es bisher zu undurchsichtig, wer sie bei dieser Entscheidung unterstützen kann, wer ihre Ansprechpartnerinnen und -partner sind. Die Jugendberufsagentur bündelt alle Angebote und vernetzt die Akteurinnen und Akteuren durch die Zusammenarbeit untereinander, so dass sie aus einer Hand umfassend und passgenau beraten kann."
"Jeder Jugendliche soll eine Chance auf Ausbildung haben. Durch die bessere Verzahnung der Region, der Arbeitsagentur und der Jobcenter werden leistungsschwache Jugendliche gezielter an Ausbildung und Beschäftigung herangeführt und der Übergang von der Schule in den Beruf beschleunigt", hob Klaus Stietenroth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit,hervor. "Damit erhöhen wir auch die Aussichten, dass die Ausbildung ein Erfolg wird und Abbrüche vermieden werden. Hinter dieser einen Tür der Jugendberufsagentur bekommen junge Erwachsene jede Unterstützung, die sie bei der Berufswahl oder Realisierung einer Ausbildung brauchen."
Dr. Christian Grahl, Bürgermeister in Garbsen, unterstrich: "Die erste Jugendberufsagentur der Region in Garbsen ist ein Top-Angebot für unsere Jugendlichen. Der Besuch des Ministerpräsidenten macht deutlich, welch hohen Stellenwert das Projekt hat."
Die Jugendberufsagentur in Garbsen ist seit dem 1. Juli 2015 Ansprechpartnerin für sämtliche Fragen rund um die Berufs- und Lebenssituation junger Menschen bis 25 Jahren (im Einzelfall bis 27 Jahren). Ob Berufsberatung und -orientierung, konkrete Vermittlung von Ausbildungs- oder Praktikumsplätzen oder die individuelle Begleitung in Krisensituationen - alle Angebote sind unter einem Dach zusammengefasst und bieten damit umfassende und niedrigschwellige Unterstützung. Integriert in die Jugendberufsagenturen ist auch das Projekt Pro-Aktiv-Center, kurz PACE, das junge, benachteiligte Menschen durch intensive Betreuung über einen längeren Zeitraum stabilisiert und unterstützt.
Passgenaue und zeitnahe Beratungen: Bereits am gemeinsamen Empfang wird geklärt, mit welchen Anliegen der Ratsuchende oder die Ratsuchende kommt und an welche zuständige Mitarbeiterin oder Mitarbeiter direkt weitervermittelt werden kann. Die Zusammenfassung unterschiedlicher Rechtskreise erspart den jungen Menschen das Aufsuchen verschiedener Anlaufstellen, wenn es um Leistungen geht, die für junge Menschen am Übergang von der Schule in den Beruf auf Grundlage verschiedener Sozialgesetzbücher (SGB) erbracht werden: von den Trägern Jobcenter (SGB II), Agentur für Arbeit (SGB III) und den Trägern der Jugendhilfe (SGB VIII).
Gemeinsam mit ihren Partnerinnen und Partnern setzt sich die Region Hannover dafür ein, Jugendarbeitslosigkeit zu reduzieren. Die Einrichtung von Jugendberufsagenturen ist ein weiterer Baustein im "Programm gegen Jungendarbeitslosigkeit" der Region Hannover: Ziel ist, jungen Menschen den Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf zu erleichtern und sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Trotz eines sich entspannenden Arbeitsmarktes waren in 2014 im Jahresdurchschnitt in der Region Hannover rund 4.500 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Mehr als jeder fünfte Auszubildende bricht seine Ausbildung ab.
Wesentlicher Bestandteil der Jugendberufsagenturen ist die Vernetzung unter anderem mit Schulen, Sozial- und Bildungseinrichtungen und Betrieben vor Ort. Deshalb ist vorgesehen, nach dem Start in Garbsen auch in weiteren Regionskommunen Jugendberufsagenturen zu etablieren. In Planung ist derzeit der Standort Hannover, der Anfang 2016 starten soll.