Ausschlaggebend für die doppelte Vergabe des ersten Platzes nach Neustadt war für die Jury unter Vorsitz von Regionspräsident Hauke Jagau "die bemerkenswerte Entwicklung, die die dörflich geprägten Ortschaften im Neustädter Land genommen haben": "Hagen und Wulfelade sind schon auf Grund ihrer Einwohnerzahlen sehr unterschiedlich. Beide Dorfgemeinschaften sind aber in den letzten Jahren nach ihren Möglichkeiten aktiv geworden und kämpfen um die Zukunft, und das heißt in erster Linie: die vorhandene Lebensqualität erhalten und sie für die kommenden Generationen sichern. Beide Preisträger haben unter Beweis gestellt, dass sie die Stärke haben, ihre Potenziale weiter zu entwickeln."
Hagen und Wulfelade erhalten für die ersten Plätze im Regionsentscheid eine Siegprämie in Höhe von jeweils 2.500 Euro, Otze bekommt 1.500 Euro. Der Sonderpreis für Resse ist mit 1.000 Euro dotiert. Anerkennung fand bei der Bewertungskommission hier allem der als Genossenschaftsobjekt betriebene Lebensmittelmarkt und die Planungen für das Hausprojekt "Betreutes Wohnen".
Die Sieger des Regionswettbewerbes - Hagen, Otze und Wulfelade - haben nun die Möglichkeit, sich am Landesentscheid Niedersachsen zu beteiligen.
"Es war wieder ganz schwer, die Plätze zu vergeben. Sehr viele Kandidaten lagen sehr eng zusammen", kommentierte Regionspräsident Hauke Jagau das Votum der Jury: "Alle neun Teilnehmer waren aber sehr gut vorbereitet und engagiert in der Präsentation. Mir hat besonders die Bereitschaft der Einwohnerinnen und Einwohner imponiert, sich für ihre Gemeinwesen einzusetzen. Die starken Bande im Zusammenleben zeigen, wie sehr sie sich mit ihren Orten identifizieren. Meine Gratulation gilt allen Orten im Wettbewerb."
Regionswettbewerb 2007
2007 wurde die letzte Prämierung im Rahmen des Wettbewerbs, der turnusmäßig alle drei Jahre ausgelobt wird, vorgenommen. Die Bewertungskommission wählte aus elf teilnehmenden Dörfern die Sieger Immensen (Lehrte), Engensen (Burgwedel) und Otze (Burgdorf). Immensen und Engensen konnten sich für den weiterführenden Landeswettbewerb qualifizieren, schieden aber im Juni 2009 nach einer erneuten Bewertung aus.
Geschichte des Wettbewerbs
Der erste Wettbewerb dieser Art fand 1961 auf Bundesebene statt und hatte zum Ziel, die Abwanderung der Dorfbevölkerung insbesondere aufgrund des Strukturwandels in der Landwirtschaft zu verhindern. Dorfverschönerung und die Grüngestaltung durch Blumenschmuck waren die Ansätze von damals.
Im Laufe der Jahre kristallisierte sich immer mehr heraus, dass die Attraktivität und Beständigkeit eines Dorfes nicht nur durch gestalterische Elemente beeinflusst werden. Die Wettbewerbskriterien verlagerten sich in Richtung Dorferneuerung und integrierte Dorfentwicklung, sie wurden um die Punkte der Nachhaltigkeit und der künftigen Zielstellungen auf dieser Ebene (Dorf-Agenda) ergänzt. 1997 wurden die Wettbewerbskriterien und der Name des Wettbewerbs geändert. Aus "Unser Dorf soll schöner werden" wurde "Unser Dorf hat Zukunft".