"PACE eröffnet sozial benachteiligten Jugendlichen den Zugang zu Bildung und Qualifizierung", so Sozialdezernent Erwin Jordan von der Region Hannover. "Seit Jahren beweist das Projekt, dass es mit seinem ganzheitlichen Ansatz ein wirkungsvolles Instrument ist, um den Einstieg in die Arbeitswelt zu erleichtern und damit der Jugendarbeitslosigkeit vorzubeugen. Deshalb ist für uns nicht nachvollziehbar, warum sich das Jobcenter auf Druck der Bundesagentur für Arbeit aus der Förderung des Projekts zurückgezogen hat. Offenbar ist die Bundesagentur nur noch an Maßnahmen nach Schema F interessiert statt an wirksamen präventiven Hilfen zur Vermeidung und Verringerung von Jugendarbeitslosigkeit."
Finanziert wurde PACE bis Ende 2011 zu 50 Prozent von Mitteln des Landes Niedersachsen und des Europäischen Sozialfonds, zu 30 Prozent von der Region Hannover und zu 20 Prozent vom Jobcenter Region Hannover. Seit Jahresbeginn steuert die Region Hannover zusätzlich zu ihrem Förderanteil von 600.000 Euro weitere 250.000 Euro aus dem Bildungs- und Teilhabepaket bei, um die weggefallene Förderung des Jobcenters nahezu vollständig zu kompensieren. Das Gesamtvolumen des Projekts ist aber von rund 1,9 Millionen Euro pro Jahr auf 1,7 Millionen Euro gesunken. Die Region Hannover trägt nun die Hälfte der Projektkosten.
Dass PACE erfolgreiche Arbeit macht, zeigen erneut die Vermittlungszahlen, die am Donnerstag (22.3.) im Jugendhilfeausschuss der Region Hannover vorgestellt wurden. Nahezu jeder zweite junge Mensch konnte im Jahr 2011 in eine Ausbildung, in ein Praktikum, in eine berufsbezogene Weiterbildung oder auch in den Zivildienst vermittelt werden. Zielgruppe des Projekts sind 14- bis 27-Jährige, denen der Schritt in die Arbeitswelt besonders schwer fällt: aufgrund fehlender Schulabschlüsse, Drogensucht, psychischer Erkrankungen, Obdachlosigkeit oder Verschuldung.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr im so genannten Casemanagement 1.350 junge Menschen intensiv von PACE begleitet, davon 715 Männer und 635 Frauen. 604 Mal konnte eine schulische oder berufliche Ausbildung, geringfügige Beschäftigungen oder Praktika vermittelt werden. 131 Jugendliche brachen von sich aus die Betreuung ab. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 wurden 1.480 Jugendliche im Casemanagement betreut.
Während die Zahl der individuellen Betreuungen gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen ist, hat die Zahl der Kurzzeitberatungen deutlich zugenommen: 4.170 Jugendliche (2010: 3.858) haben sich an einem der 13 PACE-Anlaufstellen fachlichen Rat geholt oder kurzzeitige Unterstützung erhalten - zum Beispiel beim Schreiben einer Bewerbung. Knapp die Hälfte - genau 625 - der intensiv betreuten jungen Menschen suchten eine der vier Beratungsstellen in der Landeshauptstadt auf, 725 junge Menschen nahmen die Angebote der PACE-Standorte in Langenhagen (55), Burgdorf (231), Laatzen (60), Neustadt am Rübenberge (229) sowie Springe (150) wahr.
Wesentlich für den Erfolg des Projekts ist, dass die insgesamt 40 PACE-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter die jungen Menschen zunächst sozial stabilisieren, bevor sie ihre individuellen Möglichkeiten und Fähigkeiten ermitteln. Dazu kooperiert PACE mit zahlreichen lokalen Institutionen und Einrichtungen. Vor allem die Zusammenarbeit mit den Berufsbildenden Schulen wird derzeit weiter intensiviert werden.
PACE ist ein Landesprogramm, das von der Region Hannover umgesetzt wird. Zur Durchführung des Projekts sind sieben verschiedene Träger beauftragt: die Landeshauptstadt Hannover, das Kinder- und Jugendheim Waldhof der Region Hannover, die Pro Beruf GmbH, die Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Niedersachsen Mitte gGmbH, die Leine-VHS, die Fabrik Langenhagen sowie der Verein für Jugend- und Arbeitslosenhilfe e.V. in der katholischen Kirchengemeinde St. Martin.