"Erstmals haben wir statistisch verlässlich Angaben darüber, dass Männer und Frauen tendenziell ungleiche Möglichkeiten haben, mobil zu sein", sagte Mechthild Schramme-Haack, ehemalige Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover. "Die Studie belegt, dass es eindeutige geschlechtsspezifische Unterschiede gibt, wann, warum, wie oft oder wie lange Männer und Frauen unterwegs sind." Die Erkenntnisse sollten künftig bei politischen Entscheidungen über Verkehrsangebote und Infrastruktur berücksichtigt werden, um mehr Chancengleichheit beim Zugang zur Mobilität zu erreichen, so Schramme-Haack.
Eines der Ergebnisse: Nicht die Erwerbstätigen, sondern Frauen in der Familienphase legen pro Tag die meisten Wege zurück. Sie bringen die Kinder in die Bildungseinrichtungen, holen sie wieder ab, versorgen die Alten und den eigenen Haushalt. Dennoch nutzen in den meisten Fällen die Männer den eigenen Pkw, sofern einer zur Verfügung steht: 21 Prozent der Frauen und 12 Prozent der Männer leben in der Region Hannover in Haushalten ohne eigenes Auto.
Wie die Studie außerdem zeigt, sind Erwerbstätigkeit und Ausbildung nur zwei von vielen Anlässen, warum sich Menschen in der Region Hannover auf den Weg zu machen - nur rund 23 Prozent aller Wege der Frauen und 34 Prozent der Wege der Männer führen zu Schule oder Arbeit. Für 70 Prozent der Wege sind dagegen Freizeitaktivitäten, Versorgungen sowie private Erledigungen der Hauptgrund.
Die Untersuchung "Chancengleichheit beim Zugang zu Mobilität" wurde im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten in der Region Hannover von der Geographin Ingrid Heineking und der Architektin Birgit Schmidtke erstellt. Das Heft in der Reihe Beiträge zur regionalen Entwicklung ist kostenlos bei den Gleichstellungsbeauftragten erhältlich und steht außerdem zum Download unter www.hannover.de/... auf der Seite der Integrierten Verkehrsentwicklungsplanung bereit. Weitere Informationen unter Telefon +49 (511) 616-22329.