Die Fraunhofer Saitenmusik, das ist mittlerweile eine musikalische Institution - und zwar weit über die Grenzen Bayerns hinaus. Mit ihrer ersten Platte "Volksmusik in schwierigen Zeiten" haben sich die Musiker Richard Kurländer und Heidi und Gerhard Zink 1983 musikalisches Neuland und der traditionellen Musik ein junges Publikum erspielt. Ihre Wertschätzung für die überlieferte, über Jahrhunderte beim Musizieren entstandene Musik, ihre Neugier, mit der sie noch immer Altes oder Fremdes entdecken, neu arrangieren und interpretieren, haben dazu beigetragen, dass die Grenzen der Volksmusik heute anders verlaufen.
Eines der ältesten und schönsten Wirtshäuser Münchens hat der Fraunhofer Saitenmusik ihren Namen gegeben. Die kleine Bühne im Hinterhof ist in den 1970er- und 1980er-Jahren ein ungemein fruchtbares Biotop für eine neue, kritisch-kreative bayrische Kleinkunst. Hier begegnen sich Heidi Zink, damals noch Karutz, und Richard Kurländer. Beide keine gelernten Musiker aber beseelt vom Zeitgeist - und auf der Suche... Gemeinsam fortan als "Fraunhofer Saitenmusik" unterwegs lernen sie im Fraunhofer auch Sepp Eibl kennen, selbst renommierter Volksmusiker und als Fernsehjournalist Urheber von Musikerporträts, die mittlerweile Kultstatus erreicht haben. Er ermuntert - auf seine ganz eigene Art - die frühen Fraunhofer immer wieder weiterzumachen, sich ihren Stil, ihre Ausdrucksweise und ihr Publikum zu erspielen. Sein Lieblingssatz: "Jetz spuits erst amoi zehn Jahr..." - die Quintessenz seiner Erkenntnis, dass man Volksmusik nicht von Notenblättern und auch nicht an der Hochschule, sondern nur durch Spielen und Zuhören lernt. Später holt Eibl die beiden Musiker als Lehrer an seine Musikschule. Seine Handschrift ist bis heute in der Gruppe hörbar.
Als Trio (ab 1983 mit Gary Zink als Bassist) unternimmt die Fraunhofer Saitenmusik in den folgenden Jahren viele Reisen, anfänglich als musikalische Begleiter von Sigi Zimmerschied hauptsächlich in Bayern und Österreich, später über das Goethe-Institut auch in viele Länder Asiens und Afrikas. 1992 stößt Michael Klein als Gitarrist dazu und begleitet die Gruppe sechs Jahre und rund 500 Konzerte lang. Seit Ende 2009 steht er wieder häufig mit Fraunhofer auf der Bühne. Das Ensemble hat mittlerweile zwölf CDs und mehrere Notenhefte herausgegeben. In den 30 Jahren ihrer musikalischen Karriere waren die Musiker auf fast allen Kontinenten zu hören. Als "Botschafter authentischer Volksmusik" gastierten sie in insgesamt 34 Ländern - von Kanada bis Mittelamerika, von Afrika über den vorderen Orient bis nach Indien und zur Ukraine.
Fraunhofer Saitenmusik
Freitag, 07. September 2012, 20.00 Uhr, Schloss Landestrost, Großer Saal, Schlossstr. 1, 31535 Neustadt a. Rbge.
Eintritt: 21 Euro/erm. 15 Euro
Veranstalter: Region Hannover, Team Kultur, Tel. (05032) 89 91 54
Vorverkauf: www.reservix.de
Der "Kultursommer 2012" bietet weitere Musikerlebnisse in Hülle und Fülle: Von kleinen, intimen Konzerten bis hin zu Auftritten internationaler Größen der Musikszene reicht das Spektrum. Ob Jazz, Pop, Hip-Hop, Klezmer, ob Alte oder Neue Musik, ob Liederabend oder Klangkunst - fast alle musikalischen Genres sind vertreten. Scheunen und Schlösser, Kirchen und Klöster, Kornbrennereien und Rittergüter und andere nicht ganz alltägliche Veranstaltungsorte öffnen dafür ihre Türen und Pforten. Das Musikfestival endet nach insgesamt 42 Konzerten am 09. September 2012 bei einem musikalischen Picknick im Garten von Schloss Landestrost in Neustadt. Finanzielle Unterstützung leistet die Stiftung Kulturregion Hannover.