"Sie überzeugen durch ihr hohes musikalisches Können und die atmosphärische Dichte ihrer Darbietung", urteilt die Fachpresse über das Duo Marcus Kappis und Ellen Becht. Das besondere Anliegen der beiden Musiker ist es, Kompositionen für Oboe und Klavier aus dem 20. Jahrhundert jenseits ausgetretener Pfade vorzustellen. Insbesondere widmen sie sich Werken von Komponisten, die dem Holocaust zum Opfer fielen oder die durch die Nationalsozialisten zur Emigration gezwungen waren.
Neben der ehemals verfemter Musik gehören zum Repertoire von Kappis-Becht auch zeitgenössische jüdische Musikstücke. Aber nicht folkloristisch geprägten Formen wie Klezmer oder Jiddische Lieder sind gemeint, sondern den Musikern geht es um Originalliteratur für Oboe und Klavier, also komponierte Kammermusik aus dem 20. Jahrhundert. Diese greift traditionelle jüdische Elemente auf und überzeugt durch ihre unmittelbare Ausdruckskraft sowie einen intensiven Farbenreichtum. "Die Kompositionen spiegeln hochexpressiv und erschütternd die bewegte Zeit vor und während des Zweiten Weltkrieges wider: millionenfaches Leid, Mord, Holocaust, Apokalypse, aber auch Zuversicht und die Hoffnung auf Frieden", schreibt die Kritik.