"Das Filmfest eröffnet einerseits die Möglichkeit, spannende und anspruchsvolle Filme für verschiedene Altersstufen zu entdecken, andererseits bietet es auch den Anreiz, sich praktisch mit dem Medium Film auseinanderzusetzen", sagt Andreas Holte, Leiter des Medienzentrums der Region Hannover und Organisator des Sehpferdchens. Dazu setzen sich zum Beispiel fünf Klassen hannoverscher Schulen mit einem Filmfestbeitrag intensiv auseinander und drehen anschließend ihren Film über den Film, der ebenfalls beim Festival gezeigt wird.
"Auf leisen Pfoten" heißt der Film, mit dem sich die Drittklässler der Comeniusschule beschäftigen. Die belgisch-französische Produktion aus dem Jahr 2011, in der es um ein siebenjähriges Mädchen geht, das von ihren wohlhabenden Eltern kaum wahrgenommen wird und eines Tages ausbricht, haben sie sich bereits angeschaut. Nun nehmen sie selbst die Kamera in die Hand und inszenieren ihre eigenen Gedanken zu dem Film. Angeleitet wird die Klasse dabei von Adele Mecklenborg vom Medienzentrum der Region Hannover.
"Das Besondere an den Filmpatenschaften ist, dass die Reflexion über den Inhalt eines Films mit ganz konkreten filmsprachlichen Handwerk verknüpft wird", so die Medienpädagogin. Für die Filmarbeit ist die Klasse der Lister Grundschule für eine Projektwoche ins Freizeitheim Lister Turm umgezogen. Da "Auf leisen Pfoten" zum großen Teil im Wald spielt, inszenieren die Schülerinnen und Schüler ihren Film über den Film auch in dem drumherum gelegenen Stadtwald Eilenriede. Wenn alle Szenen im Kasten sind, wird der Film an einem mobilen Schnittplatz montiert.
Die Filmpatenschaften machen nur ein Teil der begleiteten der Projekte zum Sehpferdchen aus. Insgesamt laufen rund neun Aktionen mit 15 Schulen und Kultureinrichtungen im Hinblick auf das Filmfest. Im Kulturtreff Bothfeld beschäftigen sich Hortkinder vor allem mit der Tonebene von Filmen, Video AGn mehrerer Grundschule inszenieren eigene Geschichten. Und eine erste Klasse der Grundschule Beuthener Straße sowie eine sechste Klasse der IGS Kronsberg erschaffen in Zusammenarbeit mit dem Sprengel Museum eine eigene Sehpferdchen-Skulptur - inspiriert von den Werken der Künstlerin Niki de Saint Phalle.
Da schon jetzt einige Vorstellungen des Kinder- und Filmfests ausgebucht sind, sollten jetzt die Tickets für die Aufführungen reserviert werden - online oder telefonisch. Alle Vorstellungen werden moderiert und durch Filmgespräche im Kino vor- und nachbereitet. Die Auswahl der Filme zielt sowohl auf Schulklassen als auch auf Kinder und Erwachsene als Publikum.
"Auf leisen Pfoten" ist übrigens am 22. und 24. Februar zu sehen. Geeignet ist der Film für Kinder ab 7 Jahren. Im Vorprogramm läuft dann der Beitrag der Lister Grundschülerinnen und Grundschüler. Für sie ein besonderes Erlebnis, das eigene Werk vor Publikum zu präsentieren.
Das Programm mit allen Informationen über die Filme sowie mit allen Terminen der Aufführungen, Publikumsgespräche und des Rahmenprogramms steht im Internet unter www.filmfest-sehpferdchen.de. Reservierungen für alle Veranstaltungen im Internet oder unter Telefon 0511/66 13 93.
Der Eintritt beträgt pro Veranstaltung drei Euro, die Vorstellungen um 20.15 Uhr kosten sechs Euro, ermäßigt vier Euro. Inhaberinnen und Inhaber des HannoverAktivPasses haben freien Eintritt. Die Teilnahmegebühr für die FilmSchule beträgt drei Euro.
Veranstalter des Sehpferdchens sind das Medienpädagogische Zentrum/Landesfilmdienst Niedersachsen e.V., das Medienzentrum der Region Hannover, das Kino im Künstlerhaus Hannover, die Landeshauptstadt Hannover und die LAG Jugend & Film Niedersachsen e.V.. Gefördert wird das Festival von der nordmedia Fonds GmbH, dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), der VR-Stiftung, der Stiftung Kulturregion Hannover, dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Landeshauptstadt Hannover und der Region Hannover.