Der neue Bahnsteig fasst die bisherigen unterschiedlichen Haltepositionen für die Linie 9 in der Falkenstraße und der Linie 17 in der Deisterstraße zusammen. So wird für rund 7.900 Fahrgäste die Nutzung und der Wechsel zwischen den Stadtbahnlinien 9 und 17 wesentlich erleichtert. Zeitgleich wird in der Ricklinger Straße (Höhe Hautklinik) eine zusätzliche Haltestelle für die Linie 17 eingerichtet, um zum Beispiel die Geschäfte in der Deisterstraße besser erreichen zu können.
Der Hochbahnsteig Schwarzer Bär liegt auf der im Zuge der städtischen Ausbaumaßnahmen für den Hochwasserschutz neu errichteten Benno-Ohnesorg-Brücke über der Ihme. Im Einzugsgebiet der Haltestelle befindet sich das Stadtteilzentrum von Linden-Mitte mit seinen zahlreichen Einzelhandelsgeschäften und Restaurants, das Veranstaltungszentrum Capitol, das Ihmezentrum, die Berufsbildenden Schulen (BBSen) 2 und 3 der Region Hannover, die Hannah-Arendt-Schule sowie die BBS Metall- und Elektrotechnik, die Calenberger Esplanade sowie das Krankenhaus Friederikenstift.
Die neue Haltestelle wurde unter Berücksichtigung einer möglichst guten Integration in das städtebauliche Umfeld als 70 Meter langer Mittelhochbahnsteig mit einer Breite von vier Metern ausgebildet, an denen Drei-Wagen-Züge der neueren Stadtbahngeneration halten können. Für den optisch harmonischen Dialog mit der neuen Benno-Ohnesorg-Brücke sorgte das renommierte Architekturbüro Schulitz & Partner, die sowohl die neue Brücke als auch den Hochbahnsteig konzipiert haben.
Der neue Bahnsteig ist mit Ampeln sicher über Rampen zu erreichen. Er ist mit allen für die Fahrgäste hilfreichen und inzwischen zum Standard gehörenden Elementen ausgestattet, wie zum Beispiel taktilen Leitstreifen, Witterungsschutz, dynamischen Informationsanzeigern, Umgebungsplänen, Fahrplänen, Fahrscheinautomaten, Notruf- und Infosprechstelle.
Die ursprünglich für ein Jahr angesetzte Bauzeit des Hochbahnsteiges mit einer Fertigstellung Ende 2011 konnte leider nicht eingehalten werden. Darauf wies Regionspräsident Jagau hin: Zunächst habe sich die Fertigstellung der neuen Benno-Ohnesorg-Brücke verzögert, so dass der Baubeginn für den Hochbahnsteig erst im Oktober 2011 mit rund sieben Monaten Verspätung beginnen konnte. Die Insolvenz der Stahlbaufirma führte zu einer weiteren Verzögerung um neun Monate. In der Bauzeit lagen zwei zudem ausgedehnte Frostperioden, in denen nicht gearbeitet werden konnte. Auch musste der verzögerte Hochbahnsteigbau zeitlich mit dem parallel stattfindenden Umbau der Kreuzung Humboldtstraße/Gustav-Bratke-Allee mit dem entsprechenden Rückbau von freien Rechtsabbiegespuren koordiniert werden.
"Unser Nachrüstungsprogramm für mehr Barrierefreiheit und mehr Mobilität für alle Menschen werden wir konsequent fortsetzen", kündigte der Regionspräsident an. Ziel der Region Hannover sei es, die Qualität des Öffentlichen Personennahverkehrs weiter zu steigern. "Neben mehr Angeboten im Fahrplan ist mir die Sicherstellung einer weitgehenden Barrierefreiheit sowohl bei den Fahrzeugen als auch den Haltestellen von Bussen und Bahnen wichtig. Damit wollen wir die Zugänglichkeit für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste weiter erhöhen: zum Vorteil nicht nur für Behinderte, sondern auch für alte Menschen, Kleinkinder und Personen mit Kinderwagen, Rollatoren oder schwerem Gepäck.
Noch in diesem Jahr wird der barrierefreie Ausbau von Stadtbahnhaltestellen mit der Nachrüstung von Hochbahnsteigen an den Haltestellen Hogrefestraße und Weizenfeldstraße in Stöcken fortgesetzt. Ferner wird in Kürze das Ausbauprogramm der Region für die "Nachrüstung von Aufzügen in Tunnelstationen" mit der Inbetriebnahme in der Station Markthalle/Landtag sowie dem Einbau eines neuen Aufzuges in der Station Kröpcke abgeschlossen werden können.
Insgesamt kostet der Neubau des neuen Hochbahnsteigs Schwarzer Bär mit allen erforderlichen Veränderungen im Straßenraum rund 3,9 Millionen Euro. Davon werden Baukosten über Investitionshilfen nach dem Entflechtungsgesetz vom Land Niedersachsen mit circa 2,15 Millionen Euro gefördert. Die restlichen kommunalen Mittel werden von der Infrastrukturgesellschaft Region Hannover getragen und von der Region Hannover mit circa 1,75 Millionen Euro refinanziert.