Für die Umsetzung des 2011 verabschiedeten Klimaschutzkonzepts hat die Stadt Lehrte mit den eigenen Stadtwerken einen wichtigen Partner. "Mit der Gründung der Energiegenossenschaft Lehrte-Sehnde eG als Tochtergesellschaft ist es den Stadtwerken und der Volksbank eG in Lehrte gemeinsam auf vorbildliche Art und Weise gelungen, die Bürgerinnen und Bürger beim Klimaschutz mitzunehmen", so Sidortschuk. Auch die Jugend sei dabei: "Neun Lehrter Schulen machen mit beim städtischen Projekt KLASSE! (Klimaschutz Lehrte - Aktion Schulen Sparen Energie)", berichtete der Bürgermeister. Neben der energetischen Modernisierung öffentlicher Gebäude, der Einstellung einer Klimamanagerin nannte er als weitere Beispiele für Klimaschutzmaßnahmen noch die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf energiesparende Technik.
"Der Erfolg und das rasende Wachstum der Energiegenossenschaft Lehrte-Sehnde eG hat uns schon überrascht und ist eine echte Herausforderung", sagt Rainer Eberth, Geschäftsführer der Stadtwerke Lehrte und Vorstandsmitglied der Energiegenossenschaft Lehrte-Sehnde eG. Die Mitgliederzahl sei in gut drei Jahren von 64 auf heute 353 angestiegen. "Mit 1,89 Millionen Euro Bürgerkapital wurden bislang 6 Solarkraftwerke gebaut, die Strom für rund 1000 Vier-Personen-Haushalte liefern", so Eberth. Reges Interesse bestehe bei den Bürgern auch am kontinuierlichen Informationsangebot der Stadtwerke und den Beratungsaktionen, die in Zusammenarbeit mit der Klimaschutzagentur angeboten werden.
Umweltdezernent Prof. Dr. Axel Priebs lobte das Engagement in Lehrte und die vorbildliche Zusammenarbeit mit der Nachbarkommune Sehnde. Das Beispiel der Energiegenossenschaft Lehrte-Sehnde eG zeige, wie man im Klimaschutz voran kommt, wenn die Projekte von vielen mitgetragen werden und auf breiten Konsens treffen. "So konstruktiv wünsche ich mir auch die weiteren Verhandlungen und das Vorgehen rund um das Thema Windenergie", betonte Priebs. Dies sei von großer Bedeutung für den Klimaschutz und die Energiewende in der gesamten Region. "Nur wenn wir bei der regenerativen Energieversorgung jetzt die richtigen Weichen stellen, können wir die in unseren Klimaschutzprogrammen gesteckten Ziele erreichen", so Priebs.
Auch Udo Sahling, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Region Hannover, freute sich über die vielfältigen Aktivitäten und die gute Zusammenarbeit mit Lehrte und bot an, die Stadt gern auch weiterhin bei ihren Klimaschutzaktivitäten unterstützen zu wollen. Mit dabei hatte er eine neue Infomappe, die als Wegweiser für Hauskäufer entwickelt wurde, damit diese schon beim Hauskauf den Energieverbrauch im Blick haben und leichter die richtigen Ansprechpartner zur energetischen Modernisierung finden.
Hintergrund:
Wie steht es um den Klimaschutz in den Kommunen der Region Hannover? Wie kann dieser weiter vorangebracht werden und wie kann die Region diesen Prozess befördern? Diese und andere Fragen diskutiert der Umweltdezernent der Region Hannover, Prof. Dr. Axel Priebs, regelmäßig vor Ort mit Bürgermeistern und Experten im Rahmen seiner Regionalen Klimaschutztour 2013.
17 Städte und Gemeinden in der Region haben bereits mit großer Unterstützung ihrer Einwohnerinnen und Einwohner Klimaschutzprogramme fertiggestellt. "Jetzt geht es darum, die Konzepte umzusetzen und die wichtigsten Projekte schnell zu verwirklichen. Dabei möchte die Region Hannover die Kommunen unterstützen", erläuterte Prof. Priebs die Zielsetzung seiner Klimaschutztour.
Die gemeinnützige Klimaschutzagentur Region Hannover organisiert die Klimaschutztour im Auftrag der Region Hannover.