Jedes Jahr begeistert die Ausstellung der Abschlussarbeiten der Floristmeisterschule Hannover tausende von Besucherinnen und Besucher. Die Schülerinnen aus dem norddeutschen Raum haben sich dieses Mal eine Künstlerin ihrer Wahl gesucht und deren Werke in einer Rauminstallation floral interpretiert. Als Vorbilder dienten zum Beispiel Arbeiten der Modedesignerin Vivienne Westwood, der Textildesignerin Laura Ashley, der Hutmacherin Fiona Bennett oder der Bildhauerin Alison Crowter. "Dementsprechend vielfältig sind die nonfloralen Materialien, die in den Werkstücken verarbeitet werden. Natürlich gibt es aber auch wieder eine Vielfalt an sommerlichen einheimischen und exotischen Blumen zu sehen", so Lehrerin Ursula Walford von der Justus-von-Liebig-Schule.
Insgesamt sechs Stunden haben die angehenden Floristmeisterinnen bei der Prüfung Zeit, einen schlicht schwarz ausgekleideten Raum nach ihren Ideen zu gestalten. Die Aufgabe: die Persönlichkeit der gewählten Künstlerin in einer floralen Installation zu interpretieren. Der zweite Prüfungstag steht unter der Überschrift "Zeitsprung". In zwei Stunden müssen die Prüflinge einen Schmuck für einen Tisch zu gestalten, an dem - fiktiv - eine berühmte Persönlichkeit vergangener Tage Platz nimmt. Die Auswahl der dafür verwendeten Materialien treffen sie selbst. Komplettiert wird die Prüfung durch eine theoretische Hausarbeit, eine Klausur und ein Präsentationsgespräch.
Ein Jahr lang dauert die Fortbildung vom Floristen zum Floristmeister an der Fachschule für Agrarwirtschaft der Justus-von-Liebig-Schule. Die Absolventinnen sind zwischen 23 und 29 Jahre alt und stammen aus dem gesamten norddeutschen Raum - von Berlin bis Lingen. Auch eine junge Frau aus der Region Hannover ist dabei. An der hannoverschen Schule verfeinern sie ihre eingeschliffenen Techniken und lernen neue Gestaltungsmethoden kennen. Dazu gehen sie aus ihrem gesicherten Berufsalltag heraus und drücken noch einmal die Schulbank.
"Erfundenes auswählen, mit Emotionen aus dem Fundus eigenen Könnens schöpfen und voller Leidenschaft eine überraschende, außergewöhnliche, faszinierende Kreation zum allgemeinen Wohlgefallen wachsen zu lassen - das ist Voraussetzung für außergewöhnliche Sträuße, Gestecke und Pflanzungen", so Ursula Walford. "Und genau das erwarten wir von unseren Meisterschülerinnen."
Blumen und Blumiges, Bekanntes und Innovatives, Kreative und Kreatives - das alles können Besucherinnen und Besucher bei der Ausstellung in der Justus-von-Liebig-Schule in der Heisterbergallee 8 in Hannover-Ahlem erleben. Weitere Informationen über die Ausstellung und die Floristmeisterschule unter www.floristmeisterschule-hannover.de.