Im Von-Alten-Garten an der Niemeyerstraße ist genug Raum für einen akustischen Schmaus auf der mitgebrachten Picknickdecke. Oder die Besucherinnen und Besucher lassen sich auf einem der eigens für die Veranstaltung aufgestellten 250 Liege- und Klappstühle nieder. Wer nicht selbst für Verpflegung sorgen will, kann sich auf Köstlichkeiten von Feinkost Sternchen freuen. Die Gartenregion hat als Veranstalterin an alles gedacht: Auch behindertengerechte Toiletten wird es an den Hörspieltagen geben. Sophia Littkopf, Initiatorin des größten deutschen Hörspielfestivals, wird - wie in Leipzig - auch in Hannover moderieren: "Der Leipziger Hörspielsommer war in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg. Ich bin mir sicher, dass auch die Besucher in Hannover gerne zuhören werden."
Das Kinderprogramm dauert jeweils bis 17 Uhr. Ein Beitrag ist "Gottfried, der immer rülpsen musste" von Thomas Kirsche. Friedemann Dupelius spricht über "die Fussel" - für alle, die lieber ein Hörspiel hören statt ihr Zimmer aufzuräumen.
Von 17 bis 19 Uhr gibt's für Jugendliche was auf die Ohren: "Paulas Reise" wird gleich von neun Personen erzählt. Und Michael Fersch entführt die Zuhörer "20.000 Nanometer unter die Erde". Außerdem sind Stücke von jungen Nachwuchshörspielmachern zu hören, die sich am Leipziger Kinder- und Jugendhörspielwettbewerb beteiligt haben.
Das dreistündige Abendprogramm endet an beiden Tagen jeweils um 22 Uhr. "Hundelebensberatung" hat Tom Heithoff sein Stück genannt, das unter anderem zu hören sein wird: Drei arme Hunde - ein Hartz-IV-Empfänger, ein Beamter und ein Köter - sprechen sich aus.
An beiden Spieltagen schließt die Veranstaltung mit Hörspielen, die in Hannover produziert wurden. "Ad hoc" heißt eine Gruppe aus Linden-Nord, die die 60 Minuten lange Geschichte "Ora's Adern" aufgenommen hat. Am Sonntagabend wird diese düstere Zukunftsvision zu Gehör gebracht: Nach dem Zusammenbruch der Industrie lebt das einfache Volk im Elend, während Einzelne die letzten Ressourcen horten.
Gruselig wird es auch am Sonnabend: CREATE FM erwecken ab 21 Uhr live auf der Bühne "Zombies in Linden" zum Leben - der einzige Beitrag der Hörspieltage, der nicht vom Band kommt. Die hannoversche Hörbuchproduktion hat sich eine Geschichte von einem von Zombies besetzten Linden und dem Hunger auf Gehirnen ausgedacht. Besonders zarte Gemüter sollten sich beim Live-Act vielleicht die Ohren zu halten. Ansonsten heißt es an den Hörspieltagen aber: Ton ab und Lauscher auf, bei freiem Eintritt in der Gartenregion Hannover.