Martin Luthers religiös motivierter Antijudaismus und Antisemitismus waren keine „Ausrutscher“ des Reformators in seiner letzten Lebensphase, sondern markanter Bestandteil seiner Kirchenpolitik. Dies zeigt der Theologe Dr. Jens Gundlach in seinem Vortrag am Donnerstag, 12. November 2015, um 19 Uhr im Haus der Region, Hildesheimer Str. 18, in Hannover.
Weil die Juden sich mehrheitlich weigerten, zum Christentum überzutreten, überzog Martin Luther sie mit übelster Hetze und Verleumdung. Luther rief dazu auf, ihre Synagogen und Häuser zu verbrennen, sie der Zwangsarbeit zu unterwerfen und sie letztlich aus Deutschland und Europa zu vertreiben. Einen „Holocaust“ wollte Luther nicht. Aber die Nazis beriefen sich auf ihn.
Dr. Jens Gundlach, Politik- und Religionswissenschaftler, war bis 2003 als Redakteur bei der HAZ für die Themen Kirche und Gesellschaft verantwortlich. Er veröffentlichte 2010 eine Studie über den Kirchenkampf am Beispiel des hannoverschen Theologen Heinz Brunotte.
Termin: Donnerstag, 12. November 2015, 19 Uhr
Ort: Haus der Region, Hildesheimer Str. 18, 30169 Hannover
Eintritt: frei