Bei einem Projektworkshop im Bienenhaus des Schulbiologiezentrums wurde am Montag, 4. Juni, den Schulen nicht nur ihre Preisurkunde verliehen, sondern auch gemeinsam mit fachkundigen Landschaftsarchitekten der Architektenkammer Niedersachsen besprochen, wie sich die Ideen der Schülerinnen und Schüler tatsächlich umsetzen lassen. Für den Umsetzungsprozess soll jeder Schule ein Profi als Pate zur Seite stehen.
Weniger Beton und Pflastersteine, dafür mehr "grüne Ecken", die Platz für Mensch und Pflanzenwelt bieten - auf diesen Nenner lassen sich alle eingegangenen Projektskizzen für "Schule macht Garten" bringen. Eingereicht wurden ausgefeilte Exposees, maßstäbliche Planungen, aber auch bunte Wachsmalbilder. Eine ganze Unterrichtswoche Zeit hat sich etwa die dritte Klasse der Grundschule Dedensen für die Ideenfindung zur Umgestaltung ihres Schulhofs Zeit genommen: "Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert und gefesselt von dem Projekt", sagt Schulleiterin Annette Werber. Ein Vorschlag des Klassensprechers Carlo Brokering ist zum Beispiel, ein Trampolin auf dem Schulhof zu integrieren.
In der Barsinghäuser Lisa-Tetzner-Schule haben gleich sechs Fachbereiche gemeinsam an dem Thema "Schule macht Garten" gearbeitet und einen Wunschkatalog entwickelt. Der zurzeit "triste Eindruck" des Geländes an der Straße Am Spalterhals könnte durch einen Kletterparcours, eine Kräuterspirale, ein "Klassenzimmer im Grünen" oder auch die Anlage eines Skulpturengartens positiv verändert werden. In der Grundschule Kastanienhof in Hannover sind die Vorschläge der Kinder zu einem "Paradiesgarten" zusammengefasst worden, in dem Obst und Beeren geerntet werden sollen.
Der Kreativität der Schüler waren bei dem Wettbewerb keine Grenzen gesetzt. Die Wünsche reichen vom bescheidenen Blumenbeet über Fußballfelder, Baumhäuser und Ruhezonen bis zum landwirtschaftlichen Garten mit Hühnern und Ziegen.
"Wir hatten keine fertigen Planungen erwartet, aber die letztlich eingereichten, ungeheuer fantasievollen Initiativen und Ideen für grünere Schulhöfe haben auch uns Fachleute begeistert", waren sich die Vertreter von Architektenkammer, Region Hannover und dem Schulbiologiezentrum Hannover einig.
Die Gewinner-Schulen in Barsinghausen, Hannover, Seelze und Wennigsen werden nun bei der Umsetzung ihrer Projekte im Herbst von den Architekten begleitet und das Schulbiologiezentrum Hannover stellt dazu Pflanzen und Saatgut zur Verfügung. Von der Region Hannover kommt aus Mitteln des Projektes "Gartenregion" eine Anschubfinanzierung von bis zu 5000 Euro für die Hauptpreisträger und von 500 Euro für die Sonderpreisträger.