Ermöglicht wird die Reise durch Fördergelder der Klosterkammer Hannover, der Bürgerstiftung Hannover, der Aktion Kindertraum und des Fördervereins der Albert-Liebmann-Schule. Und durch das ehrenamtliche Engagement der Förderschullehrerin Elisabeth Massolle und des Diplom-Ingenieurs und Sachverständigen im Umweltschutz Thomas Liebich aus Hannover, die die Fahrt organisiert und bei den Stiftungen für das Projekt geworben haben. Sie betreuen ehrenamtlich die Reise mit Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen sprachlichen Beeinträchtigungen.
Initialzündung für das Projekt war ein Erlebnis während eines Schulausflugs vor zwei Jahren nach Langeoog, sagt Elisabeth Massolle: Mit einem ihrer Schüler schaute sie still von einer Düne über die Insel und das Wattenmeer, als er seine Lehrerin plötzlich anstieß und sagte, dass er gar nicht gewusst habe, wie groß, wie schön die Welt sei. "Gerade Förderschulkinder aus der Stadt haben oft nicht die Gelegenheit, Natur und Umwelt aus eigener Anschauung zu erleben, wenn ihren Eltern die finanziellen Mittel fehlen, um Ausflüge zu unternehmen oder mit ihnen in den Urlaub zu fahren", so die 53jährige Pädagogin.
In der vielleicht ungewöhnlichsten Schule Österreichs, der "Schule am Berg", sollen die Förderschüler nun in Kontakt mit den einfachen Dingen des Lebens kommen - in dem jahrhundertealten Bauernhof oberhalb des Bergdorfs Rauris wird die traditionelle bäuerliche Kultur lebendig und erfahrbar gemacht. Die Kinder lernen, wie man Brot bäckt und Butter entsteht, wie man Feuer macht und Kühe melkt. Sie versorgen sich selbst und erwerben handwerkliche Fähigkeiten - was sich auch positiv auf die Sprach- und Persönlichkeitsentwicklung auswirken kann: "Konkrete Umwelterfahrungen fördern die Begriffsbildung und damit auch das oft geringe Selbstbewusstsein unserer Förderschüler", sagt Massolle.
Noch bis Freitag, 6. August 2010, ist die Gruppe auf der Kalchkendlalm am Fröstlbergweg, um den alpenländischen Lebensraum zu erkunden. Nur kurz darauf geht es wieder in die Schule. Elisabeth Massolle und Thomas Liebich haben für die Ferienfreizeit ihren eigenen Urlaub geopfert - dennoch eine gut investierte Zeit: "Wir sind total begeistert, mit welcher Freude und Energie die Kinder die Alm und ihre Umgebung erobern. Abends sind wir erschöpft vom Dauereinsatz in unserer 'Großfamilie', aber auch ganz erfüllt und rundum zufrieden. Die gemeinsamen Erlebnisse und die Lebensfreude der Kinder zeigen uns, wie wichtig und richtig dieses Projekt ist."