"Sprache und Sprachverständnis ist der Schlüssel zur Bildung und damit zu einem selbstbestimmten, selbstgesteuerten Leben", sagte Sozialdezernent Erwin Jordan von der Region Hannover bei einem Besuch in der Georg-Elser-Hauptschule am Donnerstag (16.5.). "Die Region Hannover fördert daher schon in den Kindertageseinrichtungen massiv den Spracherwerb von Kindern, damit können wir aber nicht die Schülerinnen und Schüler erreichen, die erst später in das Bildungssystem einsteigen. Deshalb begrüßen und unterstützen wir das Sprachförderprojekt hier in Garbsen."
Auch Schul- und Sozialdezernentin Iris Metge von der Stadt Garbsen ist überzeugt: "Unsere ersten Erfahrungen an den Garbsener Modell-Schulen sind durchweg positiv. Ich bin zuversichtlich, dass das Angebot für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler eine enorme Hilfe darstellt und sich entsprechend auf den weiteren Bildungs- und Lebenserfolg auswirkt", sagte Metge.
In dem Projekt lernen die Kinder und Jugendlichen anfangs in Kleingruppen anderthalb Stunden täglich die deutsche Sprache. Anschließend wird ihr sprachlicher Entwicklungsstand beurteilt und der weitere Förderbedarf individuell festgelegt. Dabei beteiligt sind die jeweiligen Lehrkräfte, die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter der Stadt Garbsen sowie die Schülerhilfe Seelze als beauftragte Kooperationspartnerin.
Der Vorteil des Garbsener Modells: Durch die Sprachförderung in der Schule werden die Kinder und Jugendlichen nur vorübergehend aus dem regulären Unterricht herausgenommen - was es ihnen erleichtert, sich in den Schulalltag und mit zunehmend besseren Deutschkenntnissen auch im Klassenverband zu integrieren.
An dem Projekt beteiligen sich 34 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 1 bis 10, deren Eltern auf Transferleistungen angewiesen sind. Dabei handelt es sich um Familien, die gänzlich ohne Deutschkenntnisse nach Garbsen gekommen sind - wie Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien. Die fehlenden Sprachkenntnisse haben oft zur Folge, dass Kinder in der Schule zurückgestuft werden, weniger Kontakt zu Gleichaltrigen haben und kaum Bildungserfolge erleben können.
Initiiert, begleitet und koordiniert wurde und wird das Projekt vom Team der Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter der Stadt Garbsen.