Eine (klavier-)musikalische Zeitreise durch das Schloss Landestrost erwartet die Besucherinnen und Besucher beim Klavier-Rundgang. Maximilian Mäckel, Saeyoung Jeong, Yo Hiramo, Elisabeth Brauss, Kostia Rapoport, Andreas Wabbel bringen an unterschiedlichen Orten verschiedene Tasteninstrumente zum Klingen. Konzertbeginn ist um 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Renaissance- und Barockmusik im Herzog-Julius-Saal oder Electronic Sounds in der Kasematte: Der Rundgang führt nicht nur durch die historischen Räumlichkeiten des Schlosses, sondern auch durch die Geschichte des Klavierspiels. Im Herzog-Julius-Saal erklingt Barockmusik von Bach auf dem Cembalo, gespielt von Yo Hiramo. Im Kaminsaal geht die Zeitreise weiter mit Kompositionen von Ludwig van Beethoven, gespielt von Saeyoung Jeong auf dem Hammerklavier. Im 20-Minuten-Takt wechseln die Epochen, und gleich findet man sich im 19. Jahrhundert wieder und hört Klavierwerke von Liszt, Schubert und Schumann, die Elisabeth Brauss vorträgt. Sektselig schwelgt man danach in den Gewölben der Sektkellerei Duprés durch amerikanische Jazzmusik der 1930er bis 60er Jahre, die Maximilian Mäckel zu Gehör bringt.
Eine Uraufführung moderner Klaviermusik bringt das Publikum in die Gegenwart und Zukunft. Der junge Berliner Komponist und Sounddesigner Kostia Rapoport hat Klavierstücke elektronisch bearbeitet und setzt sie in der unterirdischen Kasematte in Szene. Im Hofcafé kehren die Zeitreisenden zu den Ursprüngen der Tastenkunst zurück und horchen bei Kaffee und Kuchen einer mittelalterlichen Drehleier, gespielt von Andreas Wabbel.
Den Abschluss finden die "Tastentage" am Sonntagabend mit einer musikalischen Lesung zum Leben und Werk von Claude Debussy. In die Rolle des gespaltenen Genies schlüpft der Schauspieler Rainer Piwek, bekannt aus den Fernsehserien "Der Lehrer" oder "Die Kirche bleibt im Dorf". Musikalisch begleitet die Lesung Séverine Jung Eun Kim. Moderation und Texteinrichtung stammen von Professor Bernd Goetzke. Beginn ist um 19 Uhr. Der Eintritt kostet 12 Euro, ermäßigt 8 Euro.
Die epochale Bedeutung des französischen Komponisten Claude Debussy (1862 bis 1918), seine Position in der Musikgeschichte, ist sicher hier und da schon vorzüglich analysiert und dargestellt worden. In seinen Briefen tritt uns nun der Mensch Debussy entgegen, der unzensiert zu uns spricht und den man am Ende meint, wie ein Familienmitglied zu kennen.
Trotz aller Erkenntnisse über ihn lässt sich dieser Komponist nicht so ohne weiteres in irgendeiner Schublade der Musikgeschichte verstauen. Konstant ziehen sich Widersprüche und Brüche durch sein Leben, die ihn zum Beispiel vom glühenden Wagner-Verehrer zu dessen größtem Widersacher machten, aber schließlich stringent zur Gewinnung der eigenen französischen musikalischen Identität führten.
Bernd Goetzke, Professor für Klavier an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH), hat mehr als 400 Briefe des Komponisten aus dem Französischen übersetzt. Für die Lesung hat er eine Auswahl getroffen, die unter anderem auch Debussys Verhältnis zu Deutschland beleuchten - ein Spannungsfeld im doppelten Sinne, sowohl unter musikalischen wie politischen Aspekten: Der Erste Weltkrieg begann vor genau 100 Jahren.
Weitere Veranstaltungen im Rahmen der "Tastentage":
Haiou Zhang / Schemann Duo
Eröffnungskonzert "Tastentage"
Termin: Freitag, 12. September 2014, 20 Uhr
Ort: Schloss Landestrost, Großer Saal, Schlossstr. 1, 31535 Neustadt
Eintritt: 23 Euro, ermäßigt 18 Euro
Enno Bunger
Singer/Songwriter
Termin: Samstag, 13. September 2014, 21 Uhr
Ort: Schloss Landestrost, Großer Saal, Schlossstr. 1, 31535 Neustadt
Eintritt: 15 Euro, ermäßigt 10 Euro
Klein ganz groß
Klavierkonzert der Musikschule Neustadt
Termin: Sonntag, 14. September 2014, 13 Uhr
Ort: Forum der Sparkasse Neustadt, Marktstraße 34, 31535 Neustadt
Eintritt: frei
Vorverkauf im Schloss Landestrost, Schlossstr. 1, 31535 Neustadt unter Telefon 05032/899-154, per Fax: 05032/899-165 oder per E-Mail: kultur@region-hannover.de. Öffnungszeiten: Mo. bis Do., 8.00 bis 16.00 Uhr durchgehend; Fr., 8.00 bis 13.00 Uhr; Sa. und So., 14.00 bis 18.00 Uhr.