„Uns Hörenden erschließt sich mit diesem Sinn die Welt. Wir wissen, wie schön ist es, Musik und Klang zu erleben und Sprache im täglichen Miteinander zu nutzen. Für eine große Gruppe von Menschen ist dieser Hörgenuss allerdings nur eingeschränkt möglich. Mit moderner Technik kann man hier Abhilfe geschaffen, sie ermöglicht es diesem Personenkreis Veranstaltungen problemlos zu folgen “, sagte Regionspräsident Hauke Jagau anlässlich der Auftaktveranstaltung der „Hörregion“ im Kuppelsaal: „Wir haben uns mit diesem Projekt auch zum Ziel gesetzt, die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Hörbeeinträchtigungen zu steigern.“ Für die Landeshauptstadt Hannover betonte die Dezernentin für Wirtschaft und Umwelt, Sabine Tegtmeyer-Dette: „Im vergangenen halben Jahr ist dieser Konzert- und Festsaal optisch und akustisch für die kommenden Jahrzehnte wettbewerbsfähig gemacht worden. Dazu gehört auch, dass der Hörgenuss allen Menschen ermöglicht werden soll. Angesichts der großen Sanierungsmaßnahme ist eine Induktionsschleife für die meisten Menschen nur ein Detail, aber für die Betroffenen eine wichtige Bereicherung. Damit hat dieser schöne und traditionelle Veranstaltungsort auch für Hörgeschädigte deutlich an Attraktivität gewonnen.“
Für die Induktionsanlage wurden im Boden des Hochparketts und im 1. Rang insgesamt 310 Meter Kupferband in zwei Schleifen verlegt, die an einen speziellen Verstärker angeschlossen sind. „Dadurch baut sich im Inneren der Schleife ein Magnetfeld auf, das den gewünschten Informationen entspricht. Moderne digitale Hörgeräte erkennen automatisch die Induktionspräsenz und aktivieren sich. So ist ein Empfang ohne störende Nebengeräusche möglich“, erläuterte Joachim König, Direktor des HCC, die Technik: „In unserem Leitsystem sind diese Plätze gekennzeichnet.“
Mitglieder des Landesverbandes Niedersachsen des Deutschen Schwerhörigenbundes (DSB), die unterschiedliche Hörhilfen nützen, haben die Wirksamkeit der Anlage geprüft. „Wir konnten feststellen, dass die Ton-Übertragung in den vorgesehenen Bereichen der Induktionsanlagen hervorragend funktioniert“, lobte der Vorsitzende Rolf Erdmann: „Aus unserer Sicht ist diese Anlage ein sehr gutes Beispiel für Inklusion in Hannover.“
Als Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der Region Hannover war Renate Conrad an dem Projekt der Hörregion Hannover beteiligt: „Das HCC Hannover wird mit dieser Ausstattung ein außergewöhnlicher Veranstaltungsort für das ‚Hören‘ sein und viele Hörgeschädigte werden zukünftig darauf vertrauen, auch wirklich an den dort stattfindenden Veranstaltungen bestmöglich teilhaben zu können. Ein wirklich inklusives Projekt mit einer überregionalen Werbung für Hannover und die Region als Hörstandort und unbedingt zur Nachahmung empfohlen.“