Bereits jetzt bestehen in vielen Kommunen zahlreiche Unterstützungsangebote für werdende und junge Eltern. Der Fokus der Region Hannover liegt darauf, die Angebote lokal zu vernetzen und die Hilfe vor Ort auszubauen. Mit im Boot sind - neben der Region Hannover als Jugendhilfeträgerin in 16 Kommunen - Institutionen des Gesundheits- und Sozialwesens, der Jugendhilfe und der Elternbildung.
Elf Städte und Gemeinden sind bislang an dem Projekt "Frühe Hilfen, frühe Chancen" beteiligt. "Die gute Zusammenarbeit zwischen der Region Hannover, den Kommunen und den lokalen Anbietern ebnet den Weg für ganz neue Möglichkeiten, individuelle Hilfeangebote für werdende und junge Eltern zu schaffen", so Projektleiter Dr. Holger Nieberg. Sein Anliegen ist es, möglichst früh einzugreifen, wenn Eltern überfordert sind, passgenaue Hilfe zu vermitteln und eine individuelle Förderung der Kinder zu ermöglichen.
Ein Baustein des Projekts ist das Kita-Programm, das im Herbst starten soll: Fachleute der Sozialpädiatrie sowie Kinderärztinnen besuchen regelmäßig zunächst einige ausgewählte Kindertagesstätten, beraten vor Ort und entwickeln individuelle Förderprogramme. Das neue Angebot schließt auf diese Weise die Lücke zwischen Vorsorgeuntersuchungen und der Schuleingangsuntersuchung.
Das Projekt setzt außerdem auf die Einbeziehung von Eltern und Fachkräften: In sieben Partnerkommunen hat die Region jetzt Eltern nach ihren Wünschen und Bedarfen gefragt, 2200 Eltern haben sich beteiligt. Aus sechs Kommunen liegen die Ergebnisse bereits vor. Demnach wünschen sich die Mütter und Väter noch mehr Unterstützung und Informationen zu den Themen Erziehung und Förderung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Umgang mit Medien, Beziehung und Partnerschaft, Kinderbetreuungsmöglichkeiten sowie zu Gesundheitsthemen.
"Diese ersten Ergebnisse helfen uns sehr, das Meinungsbild über die lokale Versorgung Früher Hilfen in den jeweiligen Kommunen kennenzulernen. Im zweiten Schritt können wir mit unseren Netzwerk-Partnerinnen und -Partnern vor Ort ganz gezielt Angebote weiterentwickeln", sagt Projektleiter Dr. Holger Nieberg. Eine wichtige Erkenntnis für ihn: "Es hat sich gezeigt, dass Eltern generell die Kita oder das Familienzentrum als Angebotsort favorisieren." Das heißt, dass die Mütter und Väter Beratungsangebote eher annehmen, wenn sie an den Orten angeboten werden, an denen sie sich ohnehin aufhalten.
Bis Ende 2016 soll die Bedarfsermittlung in allen beteiligten Kommunen abgeschlossen sein. Neben dem Ausbau lokaler Unterstützungsangebote steht auf der Prioritätenliste, Hilfsangebote noch besser erreichbar und niedrigschwellig zu gestalten. Wichtig ist der Region Hannover zudem langfristige und verlässliche Zusammenarbeit mit Netzwerken in den Kommunen. Die Region Hannover soll dabei die Funktion einer zentralen Koordinierungsstelle einnehmen.
Der Statusbericht "Frühe Hilfen - Frühe Chancen" steht zum Download bereit unter www.hannover.de
Die Region Hannover ist als Jugendhilfeträgerin zuständig für 16 der 21 regionsangehörigen Städte und Gemeinden. Dazu gehören: Barsinghausen, Burgwedel, Garbsen, Gehrden, Hemmingen, Isernhagen, Neustadt am Rübenberge, Pattensen, Ronnenberg, Seelze, Sehnde, Springe, Uetze, Wedemark, Wennigsen und Wunstorf. Die Städte Hannover, Burgdorf, Laatzen, Langenhagen und Lehrte übernehmen dagegen selbst die Aufgaben der öffentlichen Jugendhilfe.