Nach der ersten Zertifizierung vor drei Jahren hat die Regionsverwaltung mit ihren 2200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bestehende Angebote weiterentwickelt und ergänzt. Dieses Bemühen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ihren Familien zu helfen, hat die Hertie-Stiftung jetzt mit der Re-Zertifizierung belohnt. "Das dokumentiert, dass die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch zukünftig ein wichtiger Teil des Verwaltungshandelns ist", sagt Sabine Manthei, Projektleiterin für das Audit bei der Region Hannover. Gute, familiengerechte Arbeitsbedingungen würden auch die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöhen, und das komme dann auch den Bürgerinnen und Bürgern zugute. Außerdem verbessert die Region ihre Chancen im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte, indem sie sich als attraktiver Arbeitgeber auf dem Markt positioniert.
Im Rahmen der ersten Zertifizierung hat sich die Region auf eine Zielvereinbarung festgelegt. Daraus ist etwa der Ausbau der Telearbeit hervorgegangen - 68 Regionsmitarbeiter, davon 21 Männer, nutzen inzwischen die Möglichkeit, teilweise von zu Hause aus zu arbeiten. Ein Leitfaden ist entstanden, der nach Beurlaubung oder Elternzeit den Wiedereinstieg in den Beruf erleichtert. Beurlaubte können von zu Hause aus weiter auf das Intranet zugreifen und an Fortbildungen teilnehmen, bleiben somit auf dem aktuellen Stand. Die Region bemüht sich, während Fortbildungen eine Betreuung für Kinder und zu pflegende Angehörige von Mitarbeitern zu organisieren. Das Sommercamp in den Schulferien ist ein ähnliches Angebot für Mitarbeiter mit schulpflichtigen Kindern. Im Intranet der Regionsverwaltung sind alle Informationen rund um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gebündelt zu finden - etwa über flexible Arbeitszeitmodelle, das Pflegegesetz und über Beratungsangebote.
Nun hat die Region neue Ziele gefasst. Einige Beispiele: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie soll ein Thema in allen relevanten Arbeitsfeldern werden, etwa im Gesundheitsmanagement der Verwaltung. Im Fokus steht dabei noch stärker als bisher die Situation pflegender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Führungskräfte sollen noch stärker für das Thema sensibilisiert werden. Außerdem überprüft die Region ständig den Erfolg der Telearbeit. In drei Jahren soll dann die erneute, die dritte Zertifizierung erfolgen.
Hausintern ist die Projektgruppe für das audit berufundfamilie um Projektleiterin Sabine Manthei mit allen relevanten Teams vernetzt - mit dem Service Personal und Organisation, der Weiterbildungskoordination, dem Team Gleichstellung, der Personalvertretung, der Betriebssozialarbeit, der AG Demografischer Wandel und dem Arbeitskreis Gesundheit. Darüber hinaus engagiert sich die Region seit 2007 im selbst initiierten Audit-Verbund mit üstra, Sparkasse und KSG sowie dem Innenministerium, der AOK Niedersachsen, der VGH und Lotto Niedersachsen. Auch in weiteren Netzwerken ist die Region präsent - auch, um durch ständigen Erfahrungsaustausch wertvolle Erkenntnisse für die permanente Weiterentwicklung der eigenen Modelle zu gewinnen.
Die berufundfamilie gGmbH als Tochter der Hertie-Stiftung bietet das audit berufundfamilie seit 1999 an, seit 2002 auch für Hochschulen. Mit individuellen Lösungen für jedes Unternehmen sollen Mitarbeiter und Unternehmensführung gleichermaßen von der Auditierung profitieren. Führende Wirtschaftsverbände empfehlen das Audit, Wirtschafts- und Familienministerium haben die Schirmherrschaft übernommen.