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Region Hannover lässt Findling in Ostermunzel bergen

Naturdenkmal soll öffentlich zugänglich werden

(lifePR) (Hannover/Barsinghausen, )
Die Region Hannover lässt den riesigen Findling, auf den ein Landwirt im vergangenen Jahr beim Pflügen zwischen Ostermunzel und Dedensen gestoßen war, bergen und macht ihn der Öffentlichkeit zugänglich. Er wird voraussichtlich schon im März auf dem Mühlenberg, der etwa einen Kilometer von der Fundstelle entfernt liegt, in der Feldmark aufgestellt. Der neue Standort des Felsblocks aus Gneis liegt direkt an einem beliebten Fahrradweg und wird als Rastplatz genutzt.

"Es handelt sich um einen bemerkenswerten und für Niedersachsen äußerst seltenen Fund, der viel über die Erdgeschichte erzählen kann", so Umweltdezernent der Region Hannover Prof. Dr. Axel Priebs von der Region Hannover. "Den eindrucksvollen Stein wollen wir daher an einem Ort zugänglich machen, der für die Öffentlichkeit gut erreichbar ist."

Der Stein hat einen Umfang von rund zehn Metern und stammt vermutlich aus Skandinavien, von wo er wahrscheinlich vor über 200.000 Jahren den Weg in die Region Hannover genommen hat. Das Gewicht des Findlings wird auf über 50 Tonnen geschätzt. Zur Bergung beauftragt die Region Hannover ein spezialisiertes Unternehmen, das den Stein mit einem Kran zu seinem Ausstellungsplatz bewegt. Die Kosten für die Verlagerung betragen etwa 15.000 Euro und werden von der Region Hannover getragen.

Nach dem Gesetz müssen Funde dieser Art von mehr als zwei Metern Durchmesser den Behörden gemeldet werden. Die Region Hannover hatte zunächst die Zertrümmerung untersagt und weitere Untersuchungen vorgenommen. Schon aufgrund seiner Größe gilt der Findling als sogenanntes Naturdenkmal, ein natürlich entstandenes Landschafts-element, das unter Naturschutz steht.

Auch das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LGLN) hat den Findling untersucht und festgestellt, dass er die Anforderungen zur Anerkennung als Naturdenkmal erfüllt. Der Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler und die Deutsche Geologische Gesellschaft haben Gneis bereits zum "Gestein des Jahres 2015" erklärt.

Gneise kann man unter den ältesten Gesteinen der Erde finden. Die Gesteinsformationen Gneise treten weltweit auf, in Deutschland häufig auch als eiszeitliches Geschiebe an norddeutschen Küsten oder im norddeutschen Tiefland. Dorthin wurden sie zusammen mit anderen Gesteinen durch die Gletscher und Schmelzflüsse der letzten Eiszeit aus Skandinavien verfrachtet.

Bei Gneis handelt es sich um ein sogenanntes metamorphes Gestein, also um ein Gestein, das durch erhöhte Druck- und Temperaturbedingungen sowie sehr lange Zeiträume wie sie bei der Gebirgsbildung herrschen, aus verschiedenen Ursprungsgesteinen entstanden ist. Diese Ursprungsgesteine können Sedimente oder Verwandte des durch Schmelzprozesse gebildeten Granits sein. Die Geowissenschaftler, die die schon fast kriminalistische Aufgabe vor sich haben, diesen Ursprung zu identifizieren, müssen sich einzelne Minerale und das Gefüge des Gneises genau anschauen, um die Bildungsbedingungen und die Geschichte des Gneises zu ergründen.

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