Von insgesamt 5.801 Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Schwerpunkt haben im Schuljahr 2014/15 ein Drittel (33 Prozent/ 1.962 Kinder) eine Regelschule besucht. Im vorangegangenen Schuljahr lag die Quote bei 24 Prozent. Besonders markant ist die Zunahme der Anzahl inklusiv beschulter Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen: Die Inklusionsqoute ist im Vergleich zum Vorjahr um 13,47 Prozentpunkte gestiegen. Aber auch bei allen weiteren Förderschwerpunkten hat sich die Quote der Schülerinnen und Schüler, die eine Regelschule besuchen, nach oben entwickelt: Emotionale und soziale Entwicklung (plus 11,31 Prozentpunkte), Geistige Entwicklung (plus 4,87), Sprache (plus 7,47), Hören (plus 8,98), Sehen (plus 4,25) sowie Körperliche und motorische Entwicklung (plus 5,65). "Die Zahlen zeigen, dass die Inklusion vorankommt", so Franz.
Spitzenreiter der inklusiven Beschulung sind die Förderschwerpunkte Hören und Sehen: Rund 58 Prozent der Kinder, die diesen Förderbedarf haben, werden auf einer Regelschule unterrichtet. Am geringsten fällt die Quote beim Förderschwerpunkt Sprache aus: 80 Prozent der Schülerinnen und Schüler mit dem Förderbedarf Sprache besuchen eine Förderschule, 20 Prozent eine inklusive Regelschule.
Für die Region ist das Ergebnis der Abfrage auch ein Beleg für die positive Auswirkung der Wahlfreiheit der Eltern: Seit dem Schuljahr 2013/14 haben die Eltern von Kindern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf die freie Wahl, ihr Kind an einer Förderschule oder einer inklusiv arbeitenden Regelschule unterrichten zu lassen. "Die Wahlfreiheit der Eltern gewährleistet, dass die beste Fördermöglichkeit für jedes Kind gewählt werden kann", so Franz weiter.
Die Entwicklung ist aber auch darauf zurück zu führen, dass den Eltern zunehmend mehr wohnortnahe Schulen zur Verfügung stehen, die inklusiv arbeiten. Mit dem persönlichen Kontakt wird die Wahrnehmung und auch die Akzeptanz des Themas Inklusion, sowohl der Bevölkerung als auch der Eltern, gesteigert. Darüber hinaus erweitert sich mit jedem weiteren Jahr für die betroffenen Schulträger die Möglichkeit, geeignete Räume zu schaffen und vorhandene Räume zielgruppengerecht umzubauen. "Dieser Erfolg wäre nicht möglich ohne die Expertise und das Engagement der Förderschulen, die zunehmend eine Doppelrolle als Schule und als Förderzentrum haben", sagt Franz.
Für die regionsweite Schulstatistik "Schulen im Überblick" hat die Region Hannover bereits im Schuljahr 2013/14 eine ergänzende Abfrage zur inklusiven Beschulung durchgeführt. Ziel ist es, die Entwicklung des Wahlverhaltens der Eltern über mehrere Schuljahre hinweg darstellen zu können und den betroffenen Schulträgern stabilere Prognosen, beispielsweise zum Raumbedarf, liefern zu können. Die Region Hannover ist Trägerin von 16 Förderschulen.