Alte und oft seit Jahren leerstehenden Hallen oder Bürogebäude kennzeichnen diese Brachen, für die sich bisher kein Nachnutzer finden ließ - zum Teil, weil die Gebäude den heutigen Anforderungen nicht mehr entsprechen oder Altlasten im Boden liegen, aber auch, weil die Verkehrsanbindung unzureichend ist. "Mit der Reaktivierung von Gewerbebrachen will die Region Hannover auch den Siedlungsflächenverbrauch durch neue Wohn- und Gewerbeflächen außerhalb der Städte beschränken und stärker auf die Potenziale der Innenstadt lenken", erklärt Prof. Dr. Axel Priebs, Dezernent für Umwelt, Planung und Bauen der Region Hannover.
Gemeinsam mit den Kommunen lässt die Projektgruppe, an der die Regionalplanung, die Wirtschaftsförderung und der Umweltschutz der Region Hannover beteiligt waren, nun erste Pilotflächen begutachten, die für eine kurz- oder mittelfristige Wiedernutzung als besonders geeignet angesehen werden. Die Flächen könnten nach einer Überplanung beispielsweise als Wohnflächen, für den Handwerk oder Einzelhandel genutzt werden. Die Region Hannover will die Kommunen mit Zuschüssen für Fachgutachten oder städtebauliche Planungskonzepte unterstützen und so mehr Licht in die Problemlagen und Wirtschaftlichkeit einer Nachnutzung bringen. "Wir sind derzeit in Gesprächen mit den Kommunen, welche Möglichkeiten der Nachnutzung für diese Flächen gesehen werden. Dabei sollen auch die Interessen der meist privaten Eigentümer berücksichtigt werden", sagt Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent der Region Hannover.
Als erste Pilotflächen wurden das Vorwerk-Gelände in Gehrden, die Färberei Bode in Isernhagen, das Hüttengelände in Neustadt a. Rbge., das Kali-Werk Riedel in Uetze-Hänigsen, die Polizeischule in der Wennigser Mark und das VION-Gelände in Wunstorf gewählt. Bis zu drei der Projekte sollen noch in diesem Jahr beziehungsweise Anfang des nächsten Jahres gefördert werden, indem Gutachten und Planungskonzepte erstellt werden. Die Regionsversammlung hat der Finanzierung des Programms zur Reaktivierung von Gewerbeflächen bei ihrer heutigen Sitzung (21. Juli 2015) zugestimmt. Bei Erfolg soll das Programm in den Folgejahren fortgeführt werden.