"Uns ist es wichtig, dass die anspruchsberechtigten Familien die Leistungen, die ihnen zustehen, auch abrufen", sagte Erwin Jordan in der Grundschule Mengendamm. "Die Postmappen, die alle Grundschülerinnen und Grundschüler sowieso zur Einschulung benötigen, sind daher eine gute Gelegenheit, immer wieder daran zu erinnern, dass Familien mit wenig Einkommen finanzielle Unterstützung für Klassenfahrten, für Lernförderung oder auch für die Mitgliedschaft im Sportverein bekommen können."
Gegenüber dem Jahr 2011 hat sich im vergangenen Jahr die Quote der Inanspruchnahme für Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket in der Region Hannover von 41 Prozent auf 51 Prozent erhöht - das heißt, dass etwa jedes zweite der knapp 47.000 anspruchsberechtigten Kinder ein oder mehrmals die Zuschüsse genutzt hat. Besonders gefragt waren Zuschüsse zur Mittagsverpflegung in Kindertagesstätten oder Schulen, die Übernahme mehrtägiger Klassenfahrten oder auch die Beiträge zur gesellschaftlichen Teilhabe, etwa in Form von einer Mitgliedschaft im Sportverein. Die Ausgaben der Region Hannover für das Bildungs- und Teilhabepaket betrugen im vergangenen Jahr insgesamt 13 Millionen Euro.
"Gesamt gesehen ist es uns gelungen, die Inanspruchnahme seit Einführung des Bildungs- und Teilhabepakets deutlich zu steigern, dennoch gibt es weiterhin noch viel Luft nach oben", so Erwin Jordan. "Deshalb haben wir zu Jahresbeginn das Antragsverfahren deutlich vereinfacht, so dass die bürokratischen Barrieren, die viele Familien abgeschreckt haben, nun viel niedriger sind." Vor allem bei der Lernhilfe sieht der Sozialdezernent noch Nachholbedarf. "Zwar haben sich die Zahlen in diesem Bereich gegenüber dem Vorjahr schon verdoppelt, die Bedarfe dürften jedoch noch deutlich höher liegen."
Erstmals hat die Region Hannover auch die Inanspruchnahme der Leistungen für jede der 21 regionsangehörigen Kommunen veröffentlicht. Demnach gibt es große lokale Unterschiede: Haben etwa in Uetze fast 64 Prozent der Anspruchsberechtigten das Bildungspaket in Anspruch genommen, liegt diese Quote in Barsinghausen nur bei 37,5 Prozent. "Wir sind im Gespräch mit den Kommunen, um die Ursachen für diese Spanne zu erörtern und Hinweise zur Verbesserung zu bekommen", sagte Sozialdezernent Jordan.