Nördlich der Moorstraße verlaufen bis zu vier Meter tiefe Gräben, die den Hochmoor-flächen viel Wasser entziehen und dadurch die Freisetzung von großen Mengen CO2 begünstigen. Für eine Renaturierung des Toten Moores ist der Anstau dieser sogenannten Vorfluter zwingende Voraussetzung. Besonders die Gräben, die den Moorkörper bis zum unterliegenden Sand durchschneiden, entwässern große Moorflächen. Schon im letzten Jahr wurde deshalb an der Moorstraße ein 750 Meter langer Grabenabschnitt geschlossen. Die Region stellt hierfür Mittel aus ihrem Programm zur Förderung der Biodiversität bereit, die Firma ASB unentgeltlich das benötigte Material.
Ein vollständiges Zuschütten des Grabens ist allerdings nicht möglich, da zur Moorstraße und dem seitlich verlaufenden Radweg ein Sicherheitsabstand von etwa einem Höhenmeter einzuhalten ist, damit die Standsicherheit nicht beeinträchtigt wird. Willkommener Nebeneffekt: Durch die Teilverfüllung wird die Zersetzung des Moorkörpers unter der Moorstraße reduziert. Zudem sinkt die Tendenz der Moorstraße, ihren weichen Untergrund zur Seite zu drücken, da dort ein Gegenlager geschaffen wird. So bilden sich weniger Mulden in der Moorstraße und die Unterhaltungskosten reduzieren sich.
Neben der allgemeinen Wiedervernässung des westlichen Toten Moores ist Hauptziel der Region Hannover die Entwicklung des südlich der Moorstraße gelegenen naturnahen Hochmoores, in dem auch der Moorerlebnisweg sowie der beliebte Seerosenteich liegen. Die Fachleute der Umweltverwaltung sind sich sicher, dass gerade der Seerosenteich, der in den vergangenen Sommern einen nur sehr flachen Wasserstand auswies, von der Maßnahme profitieren wird, auch wenn der Anstieg des Wasserstandes einige Jahre dauern kann.
Im Mardorfer Feld hat die Wiederherstellung von Torfabbauflächen schon begonnen. Durch die Anhebung der Entwässerungssohle um etwa zwei Meter besteht nun die Hoffnung, dass auch der Bannsee wieder mehr Wasser führt. Dieses beliebte Schneerener Gewässer ist in den letzten Jahren trocken gefallen.
„Unmittelbar nach Auslaufen des Torfabbaus soll sich das gesamte Tote Moor wieder zum größten lebenden und wachsenden Hochmoor der Region Hannover entwickeln“, kündigte der Umweltdezernent der Region Hannover, Prof. Dr. Axel Priebs, an: „ Mit den bereits erfolgten und zukünftig geplanten Maßnahmen zur Wiedervernässung ist die Region auf gutem Weg, das gesteckte Ziel zu erreichen. Durch die vorgesehene Ausweisung des Gebietes als Naturschutzgebiet soll das Hochmoor als bedeutender Teil unseres Naturerbes gesichert werden.“