Gebrauchtes oder Altes durch floristisches Handwerk in etwas Neues verwandeln - das ist der Grundgedanke, der hinter dem diesjährigen Prüfungsthema steht. Eine der Aufgaben: eine Firmenpräsentation, zum Beispiel auf einer Messe, zu gestalten, in der durch die Floristik der umwelt- und ressourcenschonende Ansatz des Unternehmens zum Ausdruck kommt. "Da können Plastikrohr auf Orchidee treffen oder Altholz auf Rose", sagt Sabine Bähre von der Justus-von-Liebig-Schule. "Wir sind gespannt, wie kreativ die Absolventen das Thema Recycling umsetzen und alte Gegenstände oder auch Plastikmüll durch Blumenarrangements zu einem zweiten Leben erwecken."
Insgesamt sechs Stunden haben die angehenden Floristmeisterinnen und der angehende Floristmeister bei der Prüfung Zeit, einen schlicht schwarz ausgekleideten Raum nach ihren Ideen zu gestalten. Am zweiten Prüfungstag geht es darum, in drei Stunden für eine Foto-Strecke eines Modemagazins einen Brautschmuck zu entwerfen. Die Auswahl der dafür verwendeten Materialien treffen sie selbst. Komplettiert wird die Prüfung durch eine theoretische Hausarbeit.
Ein Jahr lang dauert die Fortbildung vom Floristen zum Floristmeister an der Fachschule für Agrarwirtschaft der Justus-von-Liebig-Schule. Die Absolventinnen und der Absolvent sind zwischen 24 und 30 Jahre alt und stammen aus dem gesamten norddeutschen Raum, von Rendsburg bis Melle. An der hannoverschen Schule verfeinern sie ihre eingeschliffenen Techniken und lernen neue Gestaltungsmethoden kennen. Dazu gehen sie aus ihrem gesicherten Berufsalltag heraus und drücken noch einmal die Schulbank.
Bei der Ausstellung präsentieren in diesem Jahr erstmals auch die Auszubildenden der Floristik die Werkstücke ihrer Abschlussprüfung. Neben den Pflichtaufgaben Strauß, Gesteck und Pflanzung überrascht der Nachwuchs mit Lösungen zur sogenannten Komplexaufgabe. Dazu wählen die Prüflinge einen Schwerpunkt aus den Bereichen Hochzeitsschmuck, Trauerfloristik, Tisch- oder Raumschmuck und lassen dabei ihrer Phantasie freien Lauf.
Blumen und Blumiges, Bekanntes und Innovatives, Kreative und Kreatives - das alles können Besucherinnen und Besucher bei der Ausstellung in der Justus-von-Liebig-Schule in der Heisterbergallee 8 in Hannover-Ahlem erleben. Der Eintritt kostet fünf Euro, ermäßigt drei Euro. Weitere Informationen über die Ausstellung und die Floristmeisterschule unter www.floristmeisterschule-hannover.de.