Bis in den Abend hinein wurden elf Supermärkte, sechs Kioske und zwei Tankstellen kontrolliert. Dabei sind fünf Supermärkte, ein Kiosk und eine Tankstelle beim Testkauf durchgefallen. Aufgesucht wurden Geschäfte in sieben Ortsteilen Isernhagens, begleitet wurde das Jugendschutz-Team von der örtlichen Polizei. Gegen die sieben Kassiererinnen und Kassierer, die der 17-Jährigen Whiskey-Mixgetränke, Wodka oder Kräuterlikör verkauft haben, wird nun ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.
Gegenüber den vorangegangen Testkaufwellen hat sich in Isernhagen die Quote der Verstöße verbessert: Von jeweils 50 Prozent in der dritten und vierten Welle über 40 Prozent in der fünften auf nunmehr 37 Prozent in der sechsten Runde. Dennoch: Der Jugendschutz ist mit dem Ergebnis nicht zufrieden. "Sieben Verstöße sind immer noch zu viel, zumal wieder in fast allen Geschäften nach dem Ausweis gefragt wurde", sagte Melanie Wottke vom gesetzlichen Jugendschutz der Region Hannover. "Trotz elektronischer Hilfen an den Kassen passieren immer noch Fehler bei der Ermittlung des richtigen Alters, weil das Verkaufspersonal die Systeme entweder nicht richtig oder gar nicht benutzt", so Wottke.
Bemerkenswert an dieser Runde: Ganz ohne technische Hilfen wie Kassenwarnsysteme setzen offenbar die Kioske den Jugendschutz konsequent um. Nur in einem Verkaufsstand wurde ein Verstoß festgestellt.
Die Region Hannover ist für den Jugendschutz in 15 regionsangehörigen Kommunen zuständig, die kein eigenes Jugendamt führen. Seit Januar 2009 wird mit Alkohol-Testkäufen die Einhaltung des Jugendschutzes im Einzelhandel kontrolliert. In fünf Wellen wurden insgesamt 914 Kontrollen durchgeführt. Die Quote aller Verstöße hat sich von anfangs 53 Prozent auf zuletzt 25 Prozent verbessert. In den kommenden Wochen gehen die Testkäufe weiter.