"Oft kann es ganz schnell gehen, dass Menschen durch persönliche Schwierigkeiten wie Schulden oder Krankheit ihre Wohnung und damit auch ihren sozialen Halt verlieren", sagte Sozialdezernent Erwin Jordan von der Region Hannover am Mittwoch (21.8.) in Seelze. "Deshalb wollen wir durch gezielte Begleitung verhindern, dass Menschen ihre Wohnung verlieren und obdachlos werden. Wir sind froh, dass wir mit dem Verein Werkheim und den Städten Seelze und Ronnenberg Partner gefunden haben, um nun das Projekt starten zu können."
Beauftragt mit der Umsetzung des Projekts ist der Verein Werkheim. "Wenn die Probleme über den Kopf wachsen und man keinen Ausweg mehr sieht, ist es wichtig, dass die Hilfe schnell und unbürokratisch zu den Menschen kommt", sagte der Vorstand des Werkheim e.V., Andreas Sonnenberg. "Je früher die persönliche Unterstützung einsetzt, desto höher die Chance, dass ein Wohnungsverlust vermieden werden kann. In der nun startenden konkreten Arbeit wird es sehr auf die gute Kooperation aller Beteiligten ankommen. Weiteres Ziel des Projektes ist es, die aktuell schon in Notunterkünften untergebrachten Menschen in Zusammenarbeit mit der örtlichen Wohnungswirtschaft wieder in einer eigenen Wohnung zu verselbständigen."
"Mein besonderer Dank geht an unsere Kooperationspartner, die durch ihre personelle und finanzielle Unterstützung wohnungslosen Menschen in Seelze wieder eine echte Perspektive bieten und ihnen eine bestmögliche Integration ermöglichen", sagte Seelzes Bürgermeister Detlef Schallhorn mit Blick auf die zukünftige Zusammenarbeit.
"Ich freue mich, dass wir an dem Konzept 'Stadt ohne Obdach' in der Projektphase beteiligt sind", sagte Teamleiterin Adrienne Carstens von der Stadt Ronnenberg. "Die Vermeidung beziehungsweise Beendigung ordnungsrechtlicher Unterbringung wohnungsloser Personen durch entsprechende Hilfsangebote ist ein weiterer wichtiger Baustein im sozialen Angebot der Stadt Ronnenberg."
Seit dem 1. August ist direkt in der Nähe zur Notunterkunft für Obdachlose in der Lange-Feld-Straße in Seelze ein Container zur Beratung eingerichtet. In den nächsten zwei Jahren werden die Ergebnisse des Projekts evaluiert. Die Projektkosten betragen insgesamt rund 300.000 Euro, die je zur Hälfte von der Region Hannover und dem Land Niedersachsen getragen werden.