Der Kurort Bad Rothenfelde ist die kleinste, die Stadt Bremen die größte der fahrradfreundlichen Kommunen in den Bundesländern Niedersachsen und Bremen. Vorbilder der Nord-AGFK sind die erfolgreich geführten Arbeitsgemeinschaften in Nordrhein-Westfalen. Baden-Württemberg und Bayern. „Wir unterstützen unsere Mitglieder bei ihren Anstrengungen, noch mehr Menschen für den Umstieg aufs Fahrrad zu gewinnen“, so Prof. Priebs, „denn mit dem Fahrrad kann jeder etwas für die Umwelt und seine Gesundheit tun.“ Und Edwin Süselbeck erläutert: „Das Rad muss aber nicht immer neu erfunden werden. Fachplanerinnen und Fachplaner finden bei Fragen der Radverkehrsförderung die richtigen Ansprechpersonen in anderen Kommunen oder direkt bei der AGFK. Die gute Organisation des Nerzwerkes leistet hier schnelle Unterstützung. Die AGFK kann durch Gutachten, Musterlösungen und ‚best practise-Projekte‘ weitere für alle nutzbare Hilfestellungen bieten. Dies schafft im Synergieeffekte hinsichtlich Personal-, Zeit- und Kosteneinsatz.“
Die Aufnahmekriterien für eine Mitgliedschaft sind bewusst niedrigschwellig gehalten. Neben der politischen Beschlussfassung zum Beitritt ist auch das Hinwirken auf die Erfüllung der Voraussetzungen für die Auszeichnung „Fahrradfreundliche Kommune“ erforderlich. „Der politische Wille zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der Radverkehrsförderung muss erkennbar sein“, betont AGFK-Vorsitzender Prof. Priebs.
Vereinsgeschäftsführer Süselbeck bereitet zurzeit das Zertifizierungsprozedere vor. Fünf Kommunen haben in diesem Jahr Bewerbungsunterlagen eingereicht. Eine Jury wird im Herbst über die Vergabe des Labels entscheiden. Edwin Süselbeck: „Die vom Land verliehene Ehrung als ‚Fahrradfreundliche Kommune‘ macht das Engagement und die Erfolge der Radverkehrspolitik einer Kommune öffentlichkeitswirksam nach außen sichtbar.“
Die Ansiedlung der Geschäftsstelle in einem Regionsgebäude ist einer von mehreren Bausteinen, mit denen das Bekenntnis der Region Hannover zum Fahrrad zum Ausdruck kommt. Mit einem Anteil von 15 Prozent am Gesamtverkehr ist der Radverkehr in Niedersachsen zwar bereits heute überdurchschnittlich hoch. Die Region Hannover sieht hier noch Luft nach oben. Bis zum Jahr 2025 soll jeder fünfte aller Wege mit dem Rad zurückgelegt werden. „Mit einer breiten Palette auch an öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen wollen wir Anreize zum Umsteigen schaffen“, sagt Elke van Zadel, Leiterin des Fachbereichs Verkehr der Region Hannover, „dies ist unter anderem wegen des Klimaschutzes erklärtes politisches Ziel.“ Ihre Vorstellungen hat die Regionsverwaltung im „Handlungskonzept Radverkehr - umsteigen: aufsteigen“ zusammengefasst. In diesem Maßnahmenbündel hat auch das Vernetzen der Radverkehrsakteure große Bedeutung. Elke van Zadel: „Die Region Hannover war maßgeblich am Aufbau der Arbeitsgemeinschaft beteiligt und unterstützt eine Vernetzung auf Ebene des Landes. Über die AGFK sitzt die Region Hannover auch am Runden Tisch Radverkehr des Landes Niedersachsen und kann dort zu wichtigen Fragen der Radverkehrsförderung Stellung nehmen.“
Und auch für den Freizeit-Radverkehr ist die Region Hannover gut gerüstet. Seit Jahren wird unter dem Label „Fahrradregion“ an einem interessanten und gut ausgebauten Wegenetzt gearbeitet. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich etwa der grüne Ring um Hannover oder seit vergangenem Jahr die Nordhannoversche Moorroute, die von Isernhagen durch die Moorgeest bis ans Steinhuder Meer führt. „Wir wollen den Menschen Möglichkeit geben, die Schönheiten der Region auf dem Fahrrad zu entdecken. Und künftig wollen wir auch noch stärker in die Unterhaltung von Wegen einsteigen“, erläutert Bilge Tutkunkardes, die Leiterin des Teams Naherholung.