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Trotz deutlicher lokaler Unterschiede: Zahl der Betreuungsplätze steigt

Bestandsbericht der Kindertagesbetreuung in der Region Hannover

(lifePR) (Hannover, )
Mehr Betreuungsplätze in der Region Hannover: Das Angebot für Kinder vom ersten bis zum elften Lebensjahr hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung der Region Hannover. Als Jugendhilfeträger für 15 Kommunen erfasst die Region den Bestand der Plätze in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege und unterstützt die Kommunen bei der quantitativen und qualitativen Weiterentwicklung des Angebots. Die aktuellen Zahlen über das Platzangebot im Jahr 2009 wurden am Donnerstag (27.5.) im Haus der Region vorgestellt.

"Die Anstrengungen der Städte und Gemeinden, den Ausbau von Betreuungsplätzen voranzutreiben, sind spürbar, allerdings besteht - trotz der positiven Entwicklung - vor allem beim Angebot für Kinder unter drei und über sechs Jahren weiterhin Handlungsbedarf", sagte Sozialdezernent Erwin Jordan von der Region Hannover. Zwar ist die Quote der Betreuung in den drei Alterstufen der Unter-3-Jährigen, der 3- bis 6-Jährigen und 6-10-Jährigen gestiegen. Doch das Platzangebot unterscheidet sich in der Region zum Teil erheblich.

Ein besonderes Augenmerk richtet die Erhebung auf die Betreuungssituation für Kinder unter drei Jahren. Ab dem Jahr 2013 besteht ab einem Alter von 1 Jahr ein Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kindertagesstätte oder in Kindertagespflege. Für jüngere Kinder ist in einer sogenannten "Soll-Bestimmung" eine bedarfsgerechte Versorgung festgeschrieben, die sich an der individuellen Lebenssituation von Eltern (z.B. Arbeit, Studium, Ausbildung) ausrichtet. Bund und Länder haben sich darauf geeinigt, dass bis dahin die durchschnittliche Versorgungsquote für Krippenkinder mindestens 35 Prozent beträgt. Insgesamt hat sich die Versorgungssituation von 10,6 Prozent im Jahr 2007 auf 15,0 Prozent in 2009 gesteigert. Die Städte Gehrden (27,3 Prozent) und Hemmingen (24,8 Prozent) sind in diesem Bereich besonders gut aufgestellt.

Ein anderes Bild zeigt sich, wenn die angezeigten Planungen zum Ausbau des Platzangebots berücksichtigt werden: Wenn alle Planungen realisiert werden, erreichen Gehrden, Burgwedel und die Wedemark bis 2011 eine Vorsorgungsquote von über 30 Prozent. Für immerhin mehr als ein Viertel der Kinder unter drei Jahren wollen Hemmingen, Ronnenberg und Seelze das Betreuungsangebot bis 2011 ausbauen. Unter 20 Prozent Versorgungsquote bleiben nach derzeitigem Stand auch im nächsten Jahr Neustadt am Rübenberge, Wunstorf, Garbsen und Pattensen. Insgesamt werden die 15 Städte und Gemeinden bis Ende 2011 im Durchschnitt für etwa 21 Prozent der Kinder unter drei Jahren Betreuungsmöglichkeiten geschaffen haben. Angesichts der Situation vor zwei Jahren stellt dies eine Verdopplung des Betreuungsangebotes dar.

"In der nächsten Ausbauphase wird es darum gehen, dass Angebot an Betreuungsplätzen auf die jeweils örtlich unterschiedlichen Bedarfe anzupassen. Dabei ist die Versorgungsquote von 35 Prozent eine Orientierung, aber nicht der absolute Maßstab. Wichtig ist, dass alle Eltern, die im Rahmen des Rechtsanspruches eine Betreuung für ihr Kind benötigen, diese auch bekommen", so Jordan.

Auch im Hortbereich bieten nahezu alle Kommunen deutlich mehr Plätze für Grundschulkinder an als noch 2007: Die Gesamtversorgungsquote stieg von 9,7 Prozent auf 14,3 Prozent im Jahr 2009, die Städte Neustadt und Wunstorf haben ihr Angebot in den zwei Jahren sogar mehr als verdoppelt. Die Spitzenreiter in diesem Betreuungssegment sind die Wedemark mit einer Versorgungsquote von 23,1 Prozent, Isernhagen mit 21,7 Prozent und Burgwedel mit 21,2 Prozent.

Erstmals werden in dem Bericht auch qualitative Aspekt der Kindertagesbetreuung erhoben und bewertet: "Ziel ist, neben einer Planungsgrundlage für den quantitativen Ausbau des Betreuungsangebots über die erhobenen Daten auch eine fundierte Diskussion über qualitative Betreuungsaspekte zu befördern", sagte Jordan.

So kommt die Auswertung des zeitlichen Umfangs der Betreuung zum positiven Schluss, dass im Krippenbereich vorwiegend ganztägige oder dreivierteltägige Betreuung angeboten wird. Jedoch werden aufgrund unterschiedlicher Regelungen zum Mindestaufnahmealter in der Praxis bisher überwiegend 2- bis 3-jährige Kinder aufgenommen. Um auch für Kindergartenkinder im Alter von drei bis sechs Jahren die wachsende Nachfrage nach Dreiviertel- und Ganztagsplätzen zu erfüllen, planen die Kommunen schon jetzt, die Öffnungszeiten der Einrichtungen zu erweitern. Bislang gibt es nur in Neustadt am Rübenberge eine Kita, bei der die Kinder erst um 18 Uhr abgeholt werden müssen.

Mit Blick auf die Personalstruktur lässt sich festhalten, dass von den 1.861 in den Einrichtungen Beschäftigten 6 Prozent einen Universitäts- oder Fachhochschulabschluss als Sozialpädagoge oder Heilpädagoge erworben haben - niedersachsenweit beträgt der Wert 6,4 Prozent. Mehr als zwei Drittel - knapp 70 Prozent - sind ausgebildete Erzieher (in Niedersachsen 67,5 Prozent). Die heutige Personalstruktur wird sich in den kommenden Jahren durch den quantitativen Ausbau und durch das altersbedingte Ausscheiden vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stark verändern müssen - 15,6 Prozent sind heute 50 bis 55 Jahre alt, 9,2 Prozent sind 55 Jahre alt oder älter.

Der Bericht über den Bestand der Kindertagesbetreuung im Jahr 2009 wurde in enger Zusammenarbeit mit den regionsangehörigen Städten und Gemeinden und der Koordinierungsstelle der Region Hannover erstellt. Er dient als Planungs- und Steuerungsinstrument für den Ausbau eines bedarfsgerechten Betreuungsangebots für Kinder. Die Region Hannover ist Jugendhilfeträger für 15 regionsangehörige Kommunen. Das sind: Barsinghausen, Burgwedel, Garbsen, Gehrden, Hemmingen, Isernhagen, Neustadt am Rübenberge, Pattensen, Ronnenberg, Seelze, Sehnde, Uetze, Wedemark, Wennigsen und Wunstorf. Der Bericht steht unter www.hannover.de zum Download bereit.

Bild: Stellten die aktuellen Zahlen über Kinderbetreuungsplätze im Zuständigkeitsbereich der Region Hannover vor: Sozialdezernent Erwin Jordan, Elisabeth Schwarz, Leiterin des Teams Jugendhilfeplanung und Jugendberufshilfe, Sozialplaner Jörg Gapski und Simone Hagemann vom Team Jugendhilfeplanung und Jugendberufshilfe der Region Hannover (von links nach rechts).
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