Die literarisch-musikalische Hommage an Mascha Kaléko bewegt sich zwischen Rezitation und Schauspiel. Das Programm hat eine ganz eigene Dramaturgie, die klassische Musik und der Tisch mit der Blattsammlung als Requisite machen daraus eine Art von Kammerspiel. Paula Quast spricht die Werke von Mascha Kaléko im Vertrauen auf die Kraft des einzelnen Wortes, durch den Mut zur Pause lässt sie ihnen Raum, ihre Wirkung zu entfalten. Ihr Gesichtsausdruck und ihre Körperhaltung sind unaufdringlich und doch ist sie so präsent, dass sie und Mascha Kaléko im Laufe der Inszenierung immer mehr zu einer Person verschmelzen. Der Musiker Henry Altmann lässt mit seinen Kompositionen die Melancholie hörbar werden, welche die Werke umgeben, dabei überdecken die Tone aber nicht die für Mascha Kaléko ebenfalls typische Ironie, mit der sie die Welt zu kommentieren wusste.
Mit Charme und Humor, mit erotischer Strahlkraft und sozialer Kritik erobert sich die junge Mascha Kaléko im Berlin der Weimarer Republik die Herzen der Großstädter. Sie ist 22, als sie ihre ersten Gedichte veröffentlicht. Es sind Verse in zärtlich-weiblichen Rhythmen, die von Liebe, Abschied und Einsamkeit, von finanziellen Nöten, von Sehnsucht und von Traurigkeit handeln. "Man hat Mascha Kaléko verglichen mit Morgenstern, Kästner, Ringelnatz, aber das trifft es nicht. Sie hat deren Verspieltheit, satirische Schärfe und Sprachwitz, aber es kommt ein Sehnen hinzu, eine zarte Zerbrechlichkeit, die den Atem nehmen kann." (Tagesspiegel)
Paula Quast wurde in Hamburg geboren und entwickelte schon früh eine tiefe Liebe zu Schauspiel und Oper. 1996 präsentierte sie erstmals das Mascha Kaléko-Programm der Öffentlichkeit und war damit eine der ersten, die die Dichterin aus der Vergessenheit holte. Paula Quast hat mit namhaften Musikern zusammengearbeitet (seit 2008 mit Henry Altmann) und tourt erfolgreich durch Deutschland, Osterreich und die Schweiz.
Henry Altmann (Bass, Perkussion, Mandoloncello, Glockenspiel, Klavier, Komposition) studierte in Hamburg und New York und lebte in Paris und Dresden, wo er für das Staatstheater TJG und das Festspielhaus Hellerau spielte und komponierte.
Ort: Gedenkstätte Ahlem, Veranstaltungsraum, Heisterbergallee 10, Hannover