Das Projekt "Fit For Women" will zeigen: Auch kleiner und mittlere Unternehmen können Rahmenbedingungen schaffen, um ihre Attraktivität als Arbeitgeber im Wettbewerb um Fachkräfte zu erhöhen. Insgesamt 16 KMU können bis zum Sommer 2014 an dem Projekt teilnehmen. Die vier Betriebe, die bei der ersten Runde dabei sein werden, werden bis Juli 2013 in Werkstattgesprächen und Workshops Maßnahmen entwickeln. Von flexibleren Arbeitszeiten und Kinderbetreuungen über individuelle Karriereentwicklung bis zur Berücksichtigung von Migrationshintergründen der Angestellten reichen die Arbeitsschwerpunkte. Zum Ablauf des Projekts gehören: Analyse der bestehenden Angebote im Betrieb, Planung des weiteren Vorgehens, Begleitung bei der Umsetzung und Evaluation. Zentral ist dabei der Erfahrungsaustausch unter den teilnehmenden Betrieben.
Gezielt das Potenzial weiblicher Fachkräfte für sich zu nutzen, steht bei "Fit For Women" im Vordergrund. Aber auch für Männer werden Themen wie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zunehmend relevant. So werden im Rahmen des Programms Angebote für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickelt, die die Arbeitssituation der gesamten Belegschaft verbessern helfen sollen.
"Schon heute spüren Unternehmen in einigen Bereichen Engpässe, wenn es um qualifiziertes Personal geht", sagt Wirtschaftsdezernent Franz. "Wir glauben aber, dass das Potenzial bei den weiblichen Arbeitnehmerinnen noch längst nicht ausgeschöpft ist. Das Problem ist: Die Angebote von Unternehmen sind oft nicht familientauglich, besondere Bedürfnisse von Frauen - auch in der Karriereplanung - werden nicht berücksichtigt, weil unsere Arbeitswelt nach wie vor auf Männer als Arbeitnehmer ausgerichtet ist. Das muss sich ändern und wir wollen Firmen dabei helfen."
Friederike Krüger, Prokuristin der Firma Michael Wessel Informationstechnologie GmbH und dort auch verantwortlich für die Personalsteuerung, war von dem Konzept, Firmen für weibliche Beschäftigte fit zu machen, schnell überzeugt: "Gerade in den IT-Branche stehen wir nicht nur vor dem Problem eines massiven Fachkräftemangels. Es fehlt insbesondere auch an qualifiziertem weiblichen Personal. Für uns ist es wichtig, uns als interessanter Arbeitsgeber - nicht ausschließlich, aber auch für weibliche Fachkräfte. Wir bieten schon jetzt Anreize und Vorteile wie Kinderbetreuungszuschüsse und flexible Arbeitszeitmodelle. Aber uns ist bewusst, dass man noch mehr tun kann. Wir versprechen uns von ,Fit For Women' neue Impulse und Ideen und konkrete Hilfe bei der Umsetzung."
Das Team Beschäftigungsförderung der Region hat das Projekt "Fit For Women" zusammen mit der Agentur für Arbeit Region initiiert und finanziert. Unterstützt wird es von der Koordinierungsstelle Frau und Beruf der Region Hannover. Klemens Keindl, Berater für Wissensmanagement, führt das Programm zusammen mit der Europäischen Akademie für Frauen und Politik durch. Die teilnehmenden Firmen zahlen für die Teilnahme einen Eigenanteil von 1.500 Euro.
Der nächste Projektzyklus startet im Frühjahr 2013. Weiter folgen im Sommer und Herbst 2013. Interessierte KMU aus der Region Hannover können sich dafür noch anmelden. Auch in die Werkstattrunde, die jetzt gestartet ist, könnte kurzfristig noch ein Unternehmen aufgenommen werden. Nähere Informationen zum Projekt und zur Anmeldung gibt es bei Martina Behne, Team Beschäftigungsförderung, Telefon 0511/ 616 2 33 55, E-Mail martina.behne@region-hannover.de. Ab Ende Oktober 2012 gibt auch die Internetseite www.fit-kmu.de Auskunft über das Projekt.