"Wir arbeiten konsequent weiter am Abbau unserer Altdefizite", betont der Regionspräsident. "Mit diesem Abschluss ist es uns im dritten Jahr in Folge gelungen, vor allem die Liquiditätskredite deutlich herunterzufahren." Das - und das weiterhin niedrige Zinsniveau - macht sich auch bei den Zinsausgaben bemerkbar. Gut 10 Millionen Euro weniger als eingeplant hat die Region Hannover für diesen Posten ausgegeben.
Positiv wirkten sich auch die Jahresergebnisse von üstra und infra aus - die Region musste 14 Millionen Euro Defizit weniger ausgleichen als geplant. So nicht einkalkuliert waren dagegen 14,9 Millionen Euro Verlustübernahme des Klinikums Region Hannover. "Wir hatten aber vorsorglich eine Deckungsreserve eingeplant, so dass die Region diesen Betrag tragen konnte", sagt Finanzfachmann Hinrichs.
Weitere Mehrausgaben für den Jugendhilfekostenausgleich ( -6,5 Millionen Euro) und Personalkostenrückstellungen ( -5 Millionen Euro) konnten dank der übrigen positiven Entwicklungen aufgefangen werden. So erhielt die Region Hannover im Bereich SGB XII - also für Sozialhilfeempfänger - 26 Millionen Euro höhere Erträge als erwartet. Die Schlüsselzuweisungen des Landes waren ebenfalls höher als veranschlagt (+16 Millionen Euro).
"Insgesamt ist das eine Entwicklung, mit der wir sehr zufrieden sein können", stellt Jagau fest. "Wir hatten im Plan einen Überschuss von 11,9 Millionen Euro. Das Ergebnis liegt deutlich darüber - und das, obwohl wir die Regionsumlage 2013 abgesenkt haben." Auch für 2014 erwartet der Regionspräsident ein deutlich positives Ergebnis. "Wir werden weiter den Schuldenabbau fortführen", kündigt er an.
Neben dem vorläufigen Jahresabschluss 2013 der Region liegt nun erstmals auch der vorläufige konsolidierte Gesamtabschluss der Region Hannover zum 31. Dezember 2012 vor, der nach dem neuen Kommunalen Rechnungswesen ab 2012 für die Kommunen verpflichtend ist. "Der konsolidierte Gesamtabschluss gibt einen Gesamtüberblick über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage einer Kommune, indem er die wirtschaftlichen Ergebnisse aller Beteiligungen mit berücksichtigt", erläutert Reinhard Hinrichs. Dabei werde berücksichtigt, wie groß der Einfluss der Region auf das jeweilige Unternehmen ist. Besonderheit: üstra und infra werden "vollkonsolidiert", obwohl die Anteile der Region an beiden Unternehmen durch die Verflechtung mit der VVG eher gering sind.
"Die Region Hannover ist mit der Fertigstellung des vorläufigen konsolidierten Gesamtabschlusses 2012 zum jetzigen Zeitpunkt im vorderen Feld der niedersächsischen Kommunen", betont Jagau. Auch bei der Bewertung der vorläufigen Gesamtbilanz zeigt sich der Regionspräsident zufrieden: "Die Gesamtschau relativiert unsere Vermögenslage; wir stehen besser da, als es sich in den Einzelbilanzen darstellt." So habe die Region auf der Aktivseite ein erhebliches Sachvermögen. Die Nettoposition - sie weist das Eigenkapital aus - beläuft sich auf mehr als 600 Millionen Euro.