Seit Oktober 2009 hat die Region Hannover mit dem Verband der Ersatzkassen (vdek) über die so genannten Pflegestützpunkte verhandelt. Das mit den 21 Städten und Gemeinden abgestimmte Konzept der Region Hannover sah vor, in allen Kommunen pro Woche stundenweise Pflegeberatung zu ermöglichen. Für den Betrieb des Pflegenetzes sollten die Kommunen von den Pflegekassen jährlich einen Euro pro Einwohner über 60 Jahre erhalten, zurzeit knapp 300.000 Euro. Um die kostenlose und neutrale Beratungsleistung zu erbringen, haben mehrere Kommunen die Absicht erklärt, im Verbund zusammenzuarbeiten.
Nun hat der vdek als Verhandlungsführer der Pflegekassen in einem Schreiben an die Region Hannover neue Bedingungen für die Einrichtung der Pflegestützpunkte benannt, von denen seit knapp anderthalb Jahren keine Rede war: So sollen nicht mehr als drei Kommunen in der Pflegeberatung zusammenarbeiten, die Zahl der Fachkräfte in der Pflegeberatung erhöht und die Öffnungszeiten ausgedehnt werden. "Mit unserem Konzept haben wir die gesetzlichen Qualitätsanforderungen an die Pflegeberatung bereits vor einem Jahr erfüllt. Seitdem versucht der vdek mit immer neuen, teils abwegigen Forderungen die Umsetzung zu torpedieren", so Jordan. Das Scheitern sei auch deshalb bedauerlich, weil viele Kommunen bereit waren, von sich aus zusätzliche Leistungen zu erbringen.
Dass der vdek durch ständig neue Forderungen einen Vertrag über die Einrichtung von Pflegestützpunkten in der Region verhindert, wird auch von vielen Städten und Gemeinden kritisiert. So haben heute die Bürgermeister von Burgdorf, Uetze und Sehnde mit der Bürgermeisterin von Lehrte einen gemeinsamen Protestbrief an den vdek auf den Weg gebracht.
Wie künftig Pflegeberatung im Regionsgebiet angeboten werden kann, werde nun von der Region geprüft, so Jordan. "Eine solche Versorgung wird jedoch nicht in allen Städten und Gemeinden so bürgernah sein, wie es das ursprüngliche Pflegestützpunkt-Konzept vorgesehen hat", so der Sozialdezernent.