1.Station Ronnenberg
Im Rathaus stellte Baudezernent Wolfgang Zehler dar, wo die Stadt beim Klimaschutz steht. Anschließend erläuterte er gemeinsam mit Martin Jorgas von der Kreissiedlungsgesellschaft Hannover (KSG) die Pläne zum Aufbau eines Nahwärmenetzes ausgehend vom Gebäudekomplex der "Marie-Curie-Schule" mit Umrüstung auf ein Blockheizkraftwerk (BHKW) für das Wohnquartier Empelde-Süd, wo sich Mehrfamilienhäuser der KSG befinden. Hierfür sei eine Untersuchung notwendig, um unterschiedliche technische und wirtschaftliche Varianten zu prüfen sowie die CO2-Emissionsminderung zu ermitteln. Mit dem Energiekonzept werde das Ziel verfolgt, eine innovative Lösung des Einsatzes von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) für die Versorgung privater und öffentlicher Gebäude mit unterschiedlicher Nutzungsstruktur zu schaffen. Die Ausschuss-Vorsitzende, Brigitte Niesse, begrüßte besonders die Absicht der Stadt, anschließend mit dem Energiekonzept offensiv auf Eigentümer von Mehrfamilienhäusern und Gewerbebetriebe zuzugehen und für die KWK werben zu wollen. "Für solche Planungen ist unsere Richtlinie über die finanzielle Förderung regionalbedeutsamer Projekte und Vorhaben im Bereich Klimaschutz gedacht", sagte Niesse.
2. Station Gehrden
Den Informationsschwerpunkt in Gehrden bildete das Thema Solarenergienutzung. Bürgermeister Hermann Heldermann begrüßte die Ausschussmitglieder und erläuterte das Engagement der Stadt für den Klimaschutz. Beim anschließenden Rundgang über das Gelände mit Oberschule, Sport- und Schwimmhalle konnten insgesamt fünf Bürgersolaranlagen bestaunt werden. Der Energiebeauftragte der Stadt, Edmund Jansen, berichtete von den langjährigen Solaraktivitäten der Gehrdener Bürger. Das enorme Interesse an erneuerbaren Energien insgesamt mache eine neue Organisationsform notwendig und hat zur Gründung von Energ:GO, der Energiegenossenschaft Calenberger Land, geführt. Die Gründung läuft noch. Deren Schwerpunkte werden laut Geschäftsführer Dr. Henning Alphei in den Bereichen Photovoltaik, Kraft-Wärme-Kopplung, Biomasse und Energienetze liegen. Über einen Förderantrag bei der Region erhoffe man sich Unterstützung bei der Anschaffung erster Anlagen. Prof. Dr. Axel Priebs zeigte sich erfreut, dass die Genossenschaft auch die Kommunen Barsinghausen, Gehrden, Ronnenberg und Wennigsen einbinden will. "Hier engagieren sich die Gehrdener kommunalübergreifend mit dem vorbildlichen Modell der Genossenschaft und geben ihr Know-how und ihre Erfahrungen weiter", sagte Priebs.
3. Station Wennigsen
In Wennigsen konnte Bürgermeister Christoph Meineke den Exkursionsteilnehmern zahlreiche Projekte und Ziele aus dem Klimaschutzkonzept nennen, die in der Gemeinde bereits umgesetzt wurden, darunter der Neubau der Kita Vogelnest, die Bürgersolaranlagen auf dem Rathaus und dem Gebäude der Feuerwehr, die Holzhackschnitzelanlage in der KGS sowie das vorbildliche Radverkehrskonzept nebst Umsetzung. Als eines der nächsten Projekte soll die Sporthalle der Grundschule im Lindenfelde saniert werden. Dafür werde ein energetisches Sanierungskonzept benötigt, für dessen Erstellung sich Meineke eine finanzielle Förderung durch die Region wünscht und einen Antrag eingereicht hat. "Es ist beeindruckend", so Brigitte Niesse, "das eine kleine Gemeinde wie Wennigsen schon so viele Ziele aus dem Klimaschutz-Aktionsprogramm umgesetzt und realisiert hat."
4. Station Springe
Das Schwerpunktthema in Springe war die Nahwärmeversorgung auf Basis einer Biogasanlage. Bürgermeister Jörg-Roger Hische begrüßte die Teilnehmer im Schulzentrum-Süd und stellte den aktuellen Stand bei der Umsetzung des Klimaschutz-Programms vor. Reinhard Borchardt und Marcus Diekmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Springe, erläuterten anschließend die Biogasproduktion und das Wärmeversorgungskonzept Springe-Süd. Dieses bildet die Grundlage für das Vorhaben, das Schulzentrum in die Nahwärmeversorgung einzubeziehen. So könnte ein weiteres öffentliches Gebäude zukünftig von kostengünstigen Wärmelieferungen aus Bioenergie profitieren. Dafür seien allerdings sowohl eine Erweiterung der Leistung der bestehenden Anlage als auch die Verbindung der verschiedenen Heizanlagen im Springer Schulzentrum erforderlich. Springe ist bestrebt, hierfür 2014 einen Antrag auf Förderung bei der Region Hannover zu stellen. Umweltdezernent Prof. Dr. Axel Priebs lobte vor allem das Zusammenwirken der verschiedenen Akteure und hob heraus, dass durch die Stadtwerke ein professioneller Partner für die Ansprache potenzieller Kunden ebenso gefunden worden sei wie für Planung, Bau und Betrieb des Wärmenetzes.