Die jüdische Jugendbewegung entwickelte sich nach 1933 zu einer Organisation der jüdischen Selbsthilfe, die tausenden von Jugendlichen die Ausreise nach Palästina ermöglichte. In so genannten Hachschara-Ausbildungsgütern - "Hachschara" ist das hebräische Wort für "Vorbereitung", "Tauglichmachung" - wurde die jüdische Jugend auf das Leben im Kibbuz vorbereitet. Auch die Israelitische Gartenbauschule Ahlem war ein solches Ausbildungsgut und von der zionistischen Erziehungspraxis geprägt. Der Vortrag zeigt, welche Anforderungen diese Erziehung an die Jugendlichen stellte und wie sie damit umgingen. Pilarczyk stützt sich dabei vor allem auf die Analyse von privaten und Presse-Fotografien aus Deutschland und Palästina.
Ulrike Pilarczyk ist außerplanmäßige Professorin am Institut für Erziehungswissenschaft der Technischen Universität Braunschweig. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten zählen bildanalytische Forschungsmethoden und historische Sozialisationsforschung. Im Jahr 2009 veröffentlichte Pilarczyk eine wissenschaftliche Abhandlung mit dem Titel "Gemeinschaft in Bildern. Jüdische Jugendbewegung und zionistische Erziehungspraxis in Deutschland und Palästina/Israel".