Donnerstag, 14. Juni 2012, 19.00 Uhr, Haus der Region,
Raum N003, Hildesheimer Str. 18, Hannover (Eintritt: frei).
Der hannoversche Theologe Heinz Brunotte (1896-1984) profilierte sich in der Weimarer Republik als sozialliberaler, demokratischer Kritiker nationalistischer Politikentwürfe. 1933 trat er der Bekennenden Kirche bei. Danach schwenkte er um, wurde enger Berater von Landesbischof August Marahrens. Dieser entsandte ihn 1936 als seinen "Diplomaten" in die Kanzlei der Deutschen Evangelischen Kirche nach Berlin. Dort unterstützte Brunotte die NS-Ideologie von Reichskirchenminister Hanns Kerrl und entzog Christen jüdischer Herkunft die kirchliche Mitgliedschaft. Zwischen 1949 und 1963/65 war Brunotte Präsident der Kanzleien von VELKD und EKD. Lange rechtfertigte er seine Rolle in der NS-Zeit. Gegen Ende seines Lebens aber bekannte er: "... der Kirchenkampf war jämmerlich."
Dr. Jens Gundlach, geb. 1938 in Hamburg. Theologiestudium in Hamburg und Erlangen. 1964 bis 2003 politischer Redakteur u.a. bei der "Welt" und der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung", ausgezeichnet mit dem Theodor-Wolff-Preis. Acht Jahre Ehrenamtlicher Richter am Oberverwaltungsgericht in Lüneburg und Mitglied des Konvents der Evangelischen Akademie Loccum. 2010 Promotion an der Leibniz Universität Hannover im Fach Politische Wissenschaft.
Prof. Dr. Joachim Perels, geb. 1942 in Berlin, em. Professor für Politische Wissenschaft an der Leibniz Universität Hannover. Mitbegründer und Redakteur der seit 1968 erscheinenden Zeitschrift "Kritische Justiz", Vorstandsmitglied der Martin-Niemöller-Stiftung, 1992-2004 Mitglied des wissenschaftlichen Gedenkstättenbeirats des Landes Niedersachsen, Mitglied des "Forum Justizgeschichte".