Auf Einladung der Gedenkstätte Ahlem der Region Hannover wird der Sozialpsychologe Harald Welzer diese Fragen in seinem Vortrag "Ausgrenzung erinnern" am
Donnerstag, 22. August 2013, 19.00 Uhr, Neues Regionshaus,
Raum N001, Hildesheimer Str. 18, 30169 Hannover,
aufgreifen. Welzer plädiert für den Wandel zu einer Erinnerungskultur, die nicht mehr das Grauen der Vernichtungslager in ihr Zentrum stellt, sondern das unspektakuläre, alltägliche Bild einer Gesellschaft, die zunehmend verbrecherisch wird.
Auch in der Gegenwart sind Ausschlussmechanismen wie zu Zeiten der Nationalsozialisten nachvollziehbar und wahrnehmbar: antisoziales Verhalten, die Aufweichung rechtstaatlicher Prinzipien, gegenmenschliche Praktiken: "Eine Erinnerungskultur, die auf Überwältigung durch das Grauen setzt, verfehlt ihr Ziel: das heute erreichte zivilisatorische Niveau nachhaltig gegen zukünftige Gefährdungen zu sichern", so Harald Welzer.
Prof. Dr. Harald Welzer ist seit 2012 Professor für Transformationsdesign an der Universität Flensburg und Direktor der Stiftung Futur Zwei in Berlin.
Veranstalter: Region Hannover, Gedenkstätte Ahlem und Landeshauptstadt
Hannover, Projekt Erinnerungskultur
Der Eintritt ist frei.