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Wenn der Alltag über den Kopf wächst - Wie umgehen mit Verwahrlosung?

Fachtagung am Mittwoch, 19. Februar, im Haus der Region

(lifePR) (Hannover, )
Was tun, wenn Hilfebedürftige oder ältere Menschen verwahrlosen? Eine Frage, mit der die Beratungsteams in den Pflegestützpunkten der Region öfter konfrontiert werden. Die Erscheinungsformen von Verwahrlosung – von Desorganisation des persönlichen Umfeldes über mangelnde eigene Hygiene bis hin zur mit Müll verstopften Wohnung – sind ebenso vielfältig wie ihre Ursachen: Überforderung, Verlust von Arbeit oder Wohnung, Vereinsamung, Sucht oder auch eine Erkrankung können dazu führen, dass Menschen die Kontrolle und Sorgfalt über sich und ihre Umwelt verlieren – oder verlieren wollen.

In einem gemeinsamen Fachtag der Region und Landeshauptstadt Hannover am

Mittwoch, 19. Februar 2014, von 9 Uhr bis16.30 Uhr,
im Haus der Region, Raum N 001,
Hildesheimer Straße 18, Hannover,


beleuchten Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Perspektiven das Phänomen Verwahrlosung. Nach einer Begrüßung von Regionspräsident Hauke Jagau und dem Jugend- und Sozialdezernenten der Landeshauptstadt Hannover, Thomas Walter, erörtern Vorträge und Diskussionen die Sichtweise von Betroffenen, greifen sozial-psychologische, medizinisch-pflegerische und juristische Aspekte des Themas auf. „Wenn der Alltag über den Kopf wächst – Zwischen Selbstbestimmung und Dissozialität“ lautet der Titel der Veranstaltung. Rund 200 Fachkräfte aus der Sozialarbeit haben ihre Teilnahme zugesagt.

Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich zur Fachtagung eingeladen. Hinweis: Das für 12.15 Uhr angekündigte Pressegespräch entfällt.

Vorrangige Fragestellung des Fachtags ist, wie Menschen, die als verwahrlost gelten, angemessen geholfen kann – ohne in ihr Recht auf Selbstbestimmung einzugreifen oder ihnen die Grundlage für ihr möglicherweise selbst gewähltes Lebensmodell zu entziehen. Nach den inhaltlichen Impulsen durch die Fachvorträge soll sich im Austausch der Besucherinnen und Besucher ein Arbeitszusammenhang bilden, der sich weiter mit dem Thema beschäftigt. Ziel ist, in einer Folgeveranstaltung in einem Jahr die Ergebnisse des Fachdialogs vorzustellen und über das weitere Vorgehen beraten.

Programm
Wenn der Alltag über den Kopf wächst – Zwischen Selbstbestimmung und Dissozialität

Mittwoch, 19. Februar 2014, 9.30 bis 16.30 Uhr

Eröffnung und Grußworte
09.30 Uhr
Regionspräsident Hauke Jagau
Thomas Walter, Jugend- und Sozialdezernent der Landeshauptstadt Hannover

Einführung und Tagesmoderation
Dagmar Vogt-Janssen, Kommunaler Seniorenservice der Landeshauptstadt Hannover

Betroffenenperspektive – Berichte von Betroffenen
10.00 Uhr
Endlich aufgeräumt – Der Weg aus der zwanghaften Unordnung
Thomas Ritter, Hamburg

10.20 Uhr
„Ich bin eine Messie – Na und?“
Eva S. Roth, Frankfurt

10.40 Uhr
Diskussion

Sozial-psychologische Perspektive
10.50 Uhr
Verwahrlosung im historischen, gesellschaftlichen und politischen Kontext
Prof. Dr. Walter Schmid, Luzern

11.20 Uhr
Möglichkeiten und Grenzen sozialpädagogischer Hilfen in desorganisierten Haushalten
Wedigo von Wedel, München

11.50 Uhr
Diskussion

12:00 Uhr Mittagspause

Medizinisch-pflegerische Perspektive
13.00 Uhr
Wohnungsdesorganisation – eine Herausforderung für die ambulante Pflege
Barbara Lath, Freiburg

13.30 Uhr
Fachpflegerische Unterstützung in krisenhaften Situationen von Dissozialität
Jan Dase, Wedemark

14.00 Uhr
Diskussion

Juristische Perspektive
14.10 Uhr
Mietrechtliche Aspekte bei vermüllten Wohnungen
Berthold von Knobelsdorff, Rechtsanwalt, Hannover

14.30 Uhr
Kaffeepause

15.00 Uhr
Betreuungsrechtliche Aspekte und PsychKG
Annette Loer, Amtsgericht Hannover

15.20 Uhr
Dissozialität und Garantenpflicht
Prof. Karl-Heinz Lehmann, Burgdorf

15.40 Uhr
Diskussion

Ausblick und Vernetzung
15.50-16.30 Uhr

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