"Tatsache ist, dass Menschen mit kleinem Budget vor allem in und um Hannover zusehends Schwierigkeiten haben, eine passende Wohnung zu finden", sagte Regionspräsident Hauke Jagau bei der Vorstellung des Förderprogramms am Dienstag (2.12.) im Haus der Region. "Auch der Bedarf an barrierearmen Wohnungen für Seniorinnen und Senioren wird im Zuge des demografischen Wandels immer weiter steigen. Diesen Entwicklungen wollen wir mit unserem Förderprogramm etwas entgegen setzen und neue Impulse für den Wohnungsmarkt geben."
Das Wohnraumförderprogramm der Region besteht aus drei wesentlichen Bausteinen: Bezuschusst werden sollen Neu-, Aus- und Umbau von Mietwohnungen, Modernisierungen im Bestand, mit denen bestehende Barrieren minimiert werden, sowie die Entwicklung von Wohnraumversorgungskonzepten in den Städten und Gemeinden. An die Mietwohnungsbau- und Modernisierungsförderung ist die Verpflichtung gekoppelt, dass die Wohnung nur an Menschen mit niedrigem Einkommen vermietet wird und die Eingangsmiete je nach Kommune festgesetzte Grenzen nicht überschreitet.
Das Regionsprogramm greift nachrangig zum bestehenden Förderprogramm des Landes. "Wir kommen dann ins Spiel, wenn für ein Bau- oder Modernisierungsvorhaben die Landesmittel bereits ausgeschöpft sind", sagt Erwin Jordan, Dezernent für Soziale Infrastruktur der Region Hannover. "Entscheidend für unsere Förderung ist, dass die Kommunen den tatsächlichen Bedarf günstiger und barrierefreier Wohnungen auch nachweisen - wir bezuschussen dort, wo Wohnraum auch langfristig gebraucht wird."
Vorgesehen ist, dass die Region Hannover ab dem kommenden Jahr bei Neu- und Umbauten sowie bei Modernisierungen für mehr Barrierefreiheit bis zu 22 Prozent der anerkannten Gesamtkosten übernimmt. Voraussetzung ist, dass die Städte und Gemeinden entsprechende Versorgungskonzepte entwickeln, aus denen der Bedarf nach neuem Mietwohnraum hervorgeht. Für die Entwicklung der Konzepte übernimmt die Region Hannover die Hälfte der Kosten, höchstens jedoch 15.000 Euro.
Die Höhe der Förderung soll sich nach den Gesamtkosten der Bauvorhaben richten. Bis zu 2.600 Euro pro Quadratmeter werden bei Neubauten anerkannt. Entsprechend dem Anteil von 22 Prozent beträgt damit der Zuschuss der Region maximal 572 Euro pro Quadratmeter. Modernisierungen werden bis zu 330 Euro pro Quadratmeter gefördert, da hier die Anerkennungsgrenze bei 1.500 Euro pro Quadratmeter liegt.
Entstehen in bestehenden Objekten neue Gemeinschaftsräume zum besseren nachbarschaftlichen Zusammenleben oder kleine Wohnungen bis zu 45 Quadratmeter, gibt die Region jeweils 5.000 Euro dazu. Werden Wohnungen barrierefrei oder rollstuhlgerecht modernisiert, fördert das die Region mit 5.000 Euro bzw. 10.000 Euro zusätzlich. Der Einbau eines Aufzugs soll mit bis zu 17.000 Euro bezuschusst werden. Grundsätzlich nicht förderfähig ist Wohneigentum, das Bauherrn selbst nutzten.
Neben der Belegungsbindung für einkommensschwache Haushalte in geförderten Wohnungen plant die Region außerdem, Belegrechte im Wohnungsbestand anzukaufen. Damit sollen vor allem Menschen eigene vier Wände vermittelt werden, die es aufgrund ihrer persönlichen Situation besonders schwer haben, eine Bleibe zu finden - wie zum Beispiel wohnungslose Menschen. Außerdem will die Region kommunale Ideen und Modelle unterstützen, die aufzeigen, wie auch in Zukunft Menschen mit unterschiedlichen Einkommen in den Quartieren zusammen leben können. Entsprechende Vorschläge legt die Verwaltung der Politik Anfang 2015 vor.
Weitere Informationen zum Wohnraumförderprogramm erhalten interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer, Wohnungsbaufirmen oder -gesellschaften beim Team Besondere Soziale Leistungen der Region Hannover unter Telefon (0511) 616-22373.