Vor dem Hintergrund, dass ab dem 1. August 2013 Kinder ab dem ersten Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz in einer Kindertageseinrichtung haben, steht die Versorgung für Kinder unter drei Jahren (U3) besonders im Fokus der Erhebung. Bundesweit wird angenommen, dass mit einer U3-Versorgungsquote von 35 Prozent dieser Rechtsanspruch erfüllt werden kann. Im Zuständigkeitsbereich der Region Hannover lag der Durchschnittswert zum Stichtag 1.11.2011 bei 24,4 Prozent. Unter Berücksichtigung der angekündigten Ausbauplanungen der Kommunen steigt das durchschnittliche Platzangebot im U3-Bereich im Jahr 2013 auf 31,7 Prozent und im Jahr 2014 auf 34,6 Prozent weiter an.
"Die Entwicklung stimmt optimistisch, dass der ab dem kommenden Jahr geltende Rechtsanspruch erfüllt werden kann", sagte Sozial- und Jugenddezernent Erwin Jordan von der Region Hannover. "Ob aber das Angebot auch den tatsächlichen Bedarfen entspricht, kann derzeit niemand vorhersagen. Deshalb ist es wichtig, dass sich die Kommunen auch über 2013 hinaus um einen weiteren Ausbau bemühen und die dafür zu Verfügung stehenden Fördermittel voll ausschöpfen."
Rund 11,3 Millionen Euro hat das Land der Region über ein Investitionsprogramm - so genannte "RIK-Mittel" - für den Kitaausbau zur Verfügung gestellt. Davon haben einige Kommunen ihren Anteil bereits überzeichnet, fünf aber noch nicht vollständig ausgeschöpft. Von dem in diesem Jahr zusätzlich aufgelegten Landesmitteln ("Neuplatzprogramm") wurden bereits 2,1 Millionen Euro beantragt. Die Region Hannover fördert außerdem jeden neu gebauten Platz mit bis zu 14.500 Euro, bei Um- und Erweiterungsbauten wird jeder neu geschaffene Platz mit höchstens 6.500 Euro bezuschusst.
Während gesamt gesehen die Versorgungsquote in den 15 Kommunen steigt, sind die lokalen Unterschiede aber nach wie vor erheblich: So werden in Gehrden (35,8 Prozent), Burgwedel (33,5 Prozent) und Isernhagen (32,3 Prozent) schon jetzt für mehr als 30 Prozent der Kinder Plätze vorgehalten. In Wunstorf (20,7 Prozent), Seelze (19,8 Prozent) und Garbsen (16,9 Prozent) stehen dagegen deutlich weniger Plätze zur Verfügung.
Ein weiteres zentrales Ergebnis der Bestandserhebung: Trotz der immensen Förderung des U3-Platzausbaus hat sich auch das Betreuungsangebot in Kindergärten und Horten verbessert. Im Vergleich zum Jahr 2007 ist die Versorgungsquote im Kindergartenbereich von 91,2 Prozent auf 100,8 Prozent gestiegen, im Hortbereich von 9,7 Prozent auf 17,1 Prozent. Allerdings fallen die Betreuungszeiten gegenüber den Krippen ab: Während mehr als 80 Prozent der U3-Kinder dreiviertel oder ganztags betreut werden können, ist im Kindergarten noch immer fast jeder zweite Platz ein Halbtagsplatz.
"Neben dem rein quantitativen Platzausbau dürfen die Kommunen die bedarfsgerechte Ausgestaltung der Betreuungszeiten nicht aus dem Blick verlieren", so Jugenddezernent Jordan. "Hinsichtlich der vernünftigen Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist es problematisch, wenn nach zwei Jahren Ganztagsbetreuung in der Krippe ein Kind plötzlich nur noch bis mittags betreut werden kann."
Der Bericht über den Bestand der Kindertagesbetreuung im Jahr 2011 wurde in enger Zusammenarbeit mit den regionsangehörigen Städten und Gemeinden erstellt. Er dient als Planungs- und Steuerungsinstrument für den Ausbau eines bedarfsgerechten Betreuungsangebots für Kinder. Die Region Hannover ist Jugendhilfeträger für 15 regionsangehörige Kommunen. Das sind: Barsinghausen, Burgwedel, Garbsen, Gehrden, Hemmingen, Isernhagen, Neustadt am Rübenberge, Pattensen, Ronnenberg, Seelze, Sehnde, Uetze, Wedemark, Wennigsen und Wunstorf.