Behandlungserfolge durch sektorenübergreifende Vernetzung
Studien zeigen, dass nur 25 Prozent der Schlaganfall-Patienten eine Klinik in-nerhalb der ersten zwei Stunden nach Symptombeginn erreichen, weil sie Vor-zeichen ignorieren oder nicht wissen, wie sie sich im Notfall verhalten sollen. Dies hat die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zum Anlass genommen, den diesjährigen Welt-Schlaganfalltag am 29. Oktober unter das Motto »Jeder Schlaganfall ist ein Notfall – 112« zu stellen. Die weiterführende Behandlung nach der Erstversorgung gestaltet man effektiv, um den nahtlosen Übergang zwischen dem Krankenhausaufenthalt und der neurologischen Rehabilitation zu verbessern. So unterstützt das Passauer Wolf Reha-Zentrum in Bad Gries-bach die Stroke Unit am Krankenhaus Rotthalmünster mit fachärztlicher Ex-pertise aus der Neurologie. Dr. med. Oliver Meier, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Neurologie und Geriatrie des Passauer Wolf Bad Griesbach sowie Regionalbeauftragter der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe, ist zusammen mit seinem leitenden Oberarzt fachärztlich für die Stroke Unit zuständig. Ne-ben der täglichen Betreuung vor Ort kümmern sich die Fachärzte darum, dass rehabilitative Behandlungsangebote bereits in den akutstationären Aufenthalt integriert werden. »Es ist entscheidend, schnellstmöglich eine Verbesserung der Hirnfunktionen zu erreichen. Deshalb wollen wir die Therapie, Pflege und unmittelbare Weiterversorgung bestmöglich aufeinander abstimmen«, so Dr. Meier. Auch die Schlaganfalleinheit am Caritas-Krankenhaus St. Lukas in Kelheim wird vom Passauer Wolf Bad Gögging durch fachärztliche Visiten unterstützt. Die Kooperation stärkt seit Juli 2023 die regionale Versorgung von Schlaganfallpatienten. Ebenfalls stärkt der Passauer Wolf Nittenau regionale Versorgungskonzepte, indem neurologische Fachärzte die Stroke Unit an der Asklepios Klinik Burglengenfeld unterstützen. Direkt mit dem Akutkrankenhaus, und zwar mit dem Ingolstädter Klinikum, ist das Passauer Wolf Reha- Zentrum Ingolstadt verbunden. Hier werden Schlaganfallpatienten ebenfalls eng verzahnt behandelt. Die unmittelbare Nähe zum Klinikum, das Mitglied des Netzwerks NEVAS ist, bietet Patienten zusätzliche Sicherheit. Die weiteren Kliniken sind so genannte »TEMPiS«-Kliniken. Über Schlaganfallnetzwerke wie »TEMPiS« oder »NEVAS« kann ergänzend – auch telemedizinisch - auf externe neurologische Fachärzte zugegriffen werden. So ist sichergestellt, dass jederzeit gute Entscheidungen getroffen werden können. Im Anschluss an die Akutbehandlung kann an allen vier Passauer Wolf-Standorten eine Anschlussheilbehandlung oder neurologische Reha-Maßnahme erfolgen und dabei der Genesungsverlauf lückenlos weiterhin begleitet werden. Im Passauer Wolf Bad Griesbach und Nittenau werden schwer betroffene Patienten bereits ab der neurologischen Frührehabilitation (Phase B) behandelt.
Intensive neurologische Frührehabilitation im direkten Anschluss an den Akutaufenthalt
Die neurologische Frührehabilitation umfasst neben einer intensiven Behandlung die Überwachung lebenswichtiger Funktionen, die apparative Verlaufsdiagnostik und die medikamentöse Therapie. »Die wichtigsten Ziele der neurologischen Frührehabilitation sind vorhandene Fähigkeiten aufrecht zu erhalten, zu fördern bzw. verlorengegangene Fähigkeiten wiederzuerlangen. Neben der Frühmobilisation und aktivierenden Pflege spielt daher das Erlernen und Trainieren der Aktivitäten des täglichen Lebens eine große Rolle«, sagt Dr. med. Oliver Meier. In den neurologischen Abteilungen beim Passauer Wolf kann die Betreuung nahtlos weitergeführt werden. So kann der Therapieverlauf direkt auf den erzielten Fortschritt aufbauen. Da die Beeinträchtigungen nach einem Schlaganfall sehr unterschiedlich sind, greifen die multiprofessionellen Teams unter fachärztlicher Leitung auf eine Vielzahl von Behandlungs möglichkeiten, z.B. aus der Physio-, Ergo- und Sprachtherapie sowie der Neu-ropsychologie, zurück und fördern gezielt physische und mentale Funktionen der Betroffenen. So manche Methode, um die Hirnfunktion der Patienten an-zuregen, sticht heraus. »Wir geben für Frührehabilitationspatienten verschie-dene virtuelle LED-Projektionen an der Zimmerdecke wieder. Diese dienen der Simulation von Naturelementen zur Stimulation der Emotionen«, erklärt Dr. med. Oliver Meier. Da auch Angehörige unter der Situation leiden, wird im Passauer Wolf Bad Griesbach ergänzend die psychosoziale Begleitung sicher-gestellt.
Risikofaktoren mit gesundem Lebensstil reduzieren
Zu den Risikofaktoren für den Schlaganfall zählt z. B. ein hoher Blutdruck, Rauchen oder Bewegungsmangel. Während der Rehabilitation erhalten Be-troffene Impulse, um Risiken zu minimieren und gesunde Veränderungen des Lebensstils stabil in den Alltag einbinden zu können. Das medizinisch-thera-peutische Team bietet hierfür Unterstützung. Abseits der Rehabilitation las-sen sich Präventionsangebote in Anspruch nehmen, um lebensstilbedingte Er-krankungen zu vermeiden. Unter pwlebensart.de können Interessierte sich ei-nen Überblick über die Möglichkeiten verschaffen, und direkt einen Startter-min vereinbaren.