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Digitale Standards in der Orthopädietechnik: rehaVital-Arbeitsgemeinschaft "SmartOT" geht in die zweite Phase über

(lifePR) (Hamburg, )
Mit finanzieller Unterstützung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie erarbeitet die rehaVital-Arbeitsgemeinschaft „SmartOT“ neue Standards in den Fachbereichen „Rumpforthetik“, „Orthetik-Extremitäten“ sowie „Prothetik der unteren Extremitäten“. Die Projektlaufzeit verlängert sich nun um weitere zwei Jahre.

Seit August 2020 befasst sich das aus rehaVital-Mitgliedsunternehmen und Experten bestehende Netzwerk „SmartOT“ mit Standards im Umgang mit neuen digitalen Werkzeugen in der Orthopädietechnik. Für diesen Zweck stellte das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie für die Bereiche „Rumpforthetik“ und „Orthetik der Extremitäten“ eine finanzielle Förderung bereit, wodurch auch Daniel Jäger von der Technischen Hochschule Ulm als Netzwerkmanager in Vollzeit benannt werden konnte.

Nach der ersten Projektphase vom 01.08.2020 bis 31.07.2021 erfolgte nun eine Verlängerung um weitere zwei Jahre sowie die Aufnahme des Bereichs „Prothetik der unteren Extremitäten“. „Eine der deutlichsten Veränderungen in unseren bisherigen Arbeitsweisen ist es, Fertigungs- und Produktionsschritte digitalisiert abzubilden. Die kommenden Monate ermöglichen es uns, dieses Thema mit großem Engagement voranzutreiben“, so Andreas König von Emil Kraft & Sohn GmbH & Co. KG über die Verlängerung der Projektlaufzeit.

Orthetik der Extremitäten
Im hochindividuellen Gebiet der orthetischen Versorgung wurden zunächst die Arbeitsweisen der Mitgliedsunternehmen zur digitalen Modell-Erstellung des Hilfsmittels analysiert und darauf basierend Konzepte zur Standardisierung sowie Modernisierung erarbeitet. Der aus den Konzepten erstellte Leitfaden führt unterschiedliche Möglichkeiten zur Modellerfassung auf und beschreibt außerdem, welche Technik in welcher individuellen Versorgungssituation erfolgsversprechend ist. In der nun anlaufenden zweiten Phase widmet sich der Arbeitskreis der Umsetzung. Die erarbeiteten 3D-Scanverfahren werden dabei in der Praxis angewendet, weiter verfeinert und automatisiert.

Rumpforthetik
Im Bereich der Rumpforthetik übertrug ein weiterer Arbeitskreis die Arbeitsschritte zur Erstellung eines physischen Gips-Modells in eine digitale Fertigung. Darauf aufbauend wurde ein Prozess entwickelt, mit dem grundlegende Zweckformen für unterschiedliche Typen von Skoliosen individuell an den Patienten angepasst werden können. In den kommenden Monaten werden die digitalisierten Modelle durch verschiedenste Voreinstellungen erweitert, um manuelle Anpassungen zukünftig auf ein Minimum zu reduzieren. Komplettiert wird der Prozess um eine Automatisierung, durch die softwarespezifische Anforderungen entfallen und die individuelle und maßgerechte Bearbeitung durch den Orthopädie-Mechaniker im Vordergrund steht.

Prothetik der unteren Extremitäten
Neu mitaufgenommen wurde das Gebiet der Prothetik. Der dafür gebildete Arbeitskreis konzentrierte sich auf die untere Extremität und erarbeitete einen ersten Prototyp eines teildigitalen sowie eines volldigitalen Prozesses. Bei der Oberschenkelprothetik muss aufgrund des großen Anteils an Weichgewebe auf einen optischen Scanner verzichtet werden. Stattdessen wurde ein Prozess mit Maßen und Mustermodellen aufgebaut. Im weiteren Verlauf wird dieser Prozess feinangepasst und eine Übertragbarkeit auf die Armprothetik geprüft.

In den Arbeitsgruppen geht es darum, Erfahrungen untereinander auszutauschen und daraus konkrete Standardprozesse abzuleiten. Dabei liegt der Fokus auf einer Verschlankung, Modernisierung sowie Standardisierung der aktuellen Produktionsprozesse. „Wir erwarten mittelfristig umfangreiche Transformationsprozesse, die praktisch jedes Unternehmen durchlaufen muss, um eine zukunftssichere Marktpositionierung erreichen zu können. Die Digitalisierung in der OT betrachten wir als einen wesentlichen Baustein im Gesamtkontext“, erklärt Frank Strobel, Bereichsleiter im Beschaffungsmanagement bei der rehaVital. Die Projektlaufzeit endet mit der Erstellung eines ausführlichen Leitfadens. Dieser wird die gesammelten Erfahrungen der Netzwerk-Teilnehmer enthalten.

Die am Netzwerk teilnehmenden rehaVital-Unternehmen sind:
- Alippi GmbH
- Fuchs + Möller GmbH
- Glotz GmbH
- Häussler GmbH
- Jüttner KG
- ORTHOVITAL GmbH
- Emil Kraft & Sohn GmbH & Co. KG
- Lettermann GmbH
- Schaub KG
- Wurster GmbH
- o.r.t. GmbH (Auxilium Gr.)
- Luttermann GmbH (Auxilium Gr.)

Weitere Partner:
- Antonius Köster GmbH & Co. KG
- rehaVital Gesundheitsservice GmbH
- Bundesfachschule für Orthopädie-Technik e.V.

Software:
- Geomagic FreeForm, Lizenzgeber Antonius Köster GmbH & Co. KG

Netzwerkleitung:
- Technische Hochschule Ulm (Forschungsgruppe Biomechatronik)

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rehaVital ist eine Gemeinschaft von über 110 Sanitätsfachgeschäften und Gesundheitsfachbetrieben, die jährlich mehrere Millionen Patientenversorgungen mit Hilfsmitteln erbringen. Die regionale Stärke sowie die Kompetenz in den Bereichen Rehabilitation, Orthopädie, Homecare und Medizintechnik machen die rehaVital-Mitglieder zu einem der führenden Anbieter für qualitativ hochwertige Patientenversorgungen in Deutschland. rehaVital-Mitglieder sind an über 600 Standorten in ganz Deutschland vertreten.

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