Häufig zeigen sich umschriebene Verhaltensauffälligkeiten, wodurch unterschiedliche Lebensbereiche beeinträchtigt sein können. Eine berufliche Rehabilitationsmaßnahme muss daher individuell an das vorliegende Störungsmuster angepasst werden.
Durch eine individuelle und gezielte Förderung im vertrauten sozialen Umfeld kann so der Integrationsprozess gefördert und nachhaltig gesichert werden.
Das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS) ist zunehmend bei Erwachsenen, eine der am häufigsten diagnostizierten psychiatrischen Erkrankungen. Vorsichtige Schätzungen gehen heute davon aus, dass bereits mit 1,5% - 3% an ADS erkrankter Erwachsener in der Bevölkerung gerechnet werden muss. Es handelt sich hierbei nur um Schätzungen, da keine gesicherten Studien vorliegen. Die genannten Schätzungen basieren auf Untersuchungen bei Kindern und der weit verbreiteten Annahme, dass ADS im Erwachsenalter nur vorliegen kann, wenn bereits in der Kindheit eine solche Erkrankung vorlag.
Während sich im Säuglingsalter und in früher Kindheit die Symptome des ADS beinahe in Reinform beobachten und diagnostizieren lassen, wird die Diagnosestellung mit zunehmendem Alter immer schwieriger. Dies liegt zum einen daran, dass es bis heute noch keine allgemeinverbindlichen Kriterien für die Diagnosestellung bei Erwachsenen gibt. Die größte Schwierigkeit ergibt sich aber vermutlich dadurch, dass mit zunehmendem Alter die wesentlichen ADS- Symptome immer mehr in den Hintergrund treten und sich in Folge der negativen Erfahrungen, Erlebnisse und Frustrationen in der Kindheit, sekundäre Probleme entwickeln. Während klassische Symptome wie motorische Hyperaktivität sich deutlich zurückbilden und nur noch als "innere Unruhe" beschrieben werden und nach außen hin kaum noch wahrnehmbar sind, treten Affekt- und Zwangsstörungen, Vermeidungsverhalten, Selbstunsicherheit und auffälliges Sozialverhalten deutlich in den Vordergrund. Nicht ganz zu Unrecht wird in diesem Zusammenhang gerne von einem "Eisbergphänomen" gesprochen, das gerade unerfahrene Therapeuten und Mediziner zu Fehldiagnosen verleiten kann. Dabei sind es gerade die hier kurz dargestellten Komorbiditäten, die erhebliche Integrationshemmnisse darstellen und ein dauerhaftes Beschäftigungsverhältnis auf dem ersten Arbeitsmarkt verhindern können. Ziel eines Integrationsprogramms muss es daher sein, seine Integrationsprozesse konsequent auf die individuellen Bedürfnisse und Ressourcen des Betroffenen auszurichten um so eine Basis für eine erfolgreiche berufliche und soziale Integration zu ermöglichen.
Das ADHS beeinträchtigt alle Lebensbereiche.
Grundsätzlich können die Betroffenen jeden Beruf ergreifen, für den ein Interesse gezeigt wird. Eine allgemeine Arbeitsunfähigkeit aufgrund der Diagnosestellung liegt in vielen Fällen nicht vor. Die Diagnose der Aufmerksamkeitsstörung sagt nichts über die Motivation oder Intelligenz des Betroffenen aus. Sie ist lediglich ein Indiz dafür, dass die Betroffenen ihr Leistungspotenzial nicht in der für sie geeigneten Form ausschöpfen können. Neben einer frühzeitigen und verlässlichen Identifizierung der zugrundeliegenden Störung ist vielmehr eine an den Interessen und Neigungen (Wollen), an den Fähigkeiten und dem Leistungsvermögen (Können) sowie ein sich an den Möglichkeiten des Arbeitsmarktes (Rahmenbedingungen) orientierenden Integrationsprogamm erforderlich, um die Chancen für eine dauerhafte berufliche und soziale Eingliederung zu erhöhen.
Das mobile Rehabilitationsprogramm ist speziell auf die Bedürfnisse für Menschen mit Aufmerksamkeits-Defizit-Störungen (z.B. ADHS, ADS) und psychischen Erkrankungen (z.B. Depressionen, Erschöpfungssyndrome) ausgerichtet und konzipiert.
Erfahren Sie mehr über unsere mobilen sozialen und beruflichen Rehabilitationsprogramme unter www.reintegro.de oder lesen Sie unsere Fallbeispiele zu den einzelnen Maßnahmen, unter http://www.reintegro.de/....